29.05.2019, 19:45
Vor dem Konzert:
Eigentlich wollte ich mich vor dem Konzert mit N.H. treffen, da machte mir leider mein Chef einen Strich durch die Rechnung, indem er mal eben eine Teamsitzung anberaumte. Zum Glück waren wir gerade zu 17.00 Uhr fertig, mit 2h Anfahrt bei einem Konzert in einer Kirche mit freier Platzwahl war das dann doch schon zu spät. Immerhin bin ich bis auf einen im Auflösen befindlichen Stau gut durchgekommen und war kurz nach 19 Uhr am Ziel. Schnell noch bei Rossmann auf die Toilette und dann ab in die wunderschöne Kirche, Reihe 16, und vor mir ein recht großer junger Mann. Die Aussicht würde also nicht so toll werden. Noch ein bisschen mit N.H., Peanuts und 2 weiteren alten Bekannten gequatscht und dann kam die Durchsage, dass doch bitte die Leute, die schon sitzen, noch ein wenig zusammenrücken sollen, geplant ist mit 8 Leuten pro Bank, bei mir in der Bank waren es schon 9, also wirklich kuschelig. Einige Minuten später kam der Herr dann erneut und begrüßte uns. Er erklärte, dass sie heute das erste Mal ein solches Konzert in der Kirche haben, dass es an der Seite entlang Verpflegung gibt und auch wo man in der Pause die Toiletten finden könnte. Dann gings los.
Das Konzert:
Die Jungs betraten den Altarraum und wurden mit reichlich Applaus belohnt, weit mehr, als ich in einer Kirche erwartet hatte, und begannen mit "Musik von deinen alten Bekannten" und "Montagsallergie". Dän begrüßte uns, bedankte sich für den Applaus und erklärte, dass sie das erste Mal in Walldorf sind. Er bat darum, dass wir während der Lieder nicht mitklatschen sollen, da der Hall das Zuhören sonst zu sehr erschweren würde. Wenn wir uns trotzdem rhythmisch beteiligen wollten, sollten wir das doch unsere Zehen machen lassen. Auf seine frage hin, wer schon einmal bei einem Konzert von ihnen war, haben relativ wenige die Hände und er erläuterte die Zusammensetzung der Band.
Nils Björn und er hatten ja schon bei den Wise Guys gesungen, die sich im Sommer 2017 aufgelöst haben und ihnen war recht schnell klar, dass sie gern weiter fünfstimmigen a-capella-Gesang machen würden, was zu dritt sehr schwer ist. Also haben sie nach zwei neuen Bandmitgliedern gesucht, die - wenn es ein Erfolg werden sollte - hervorragende Sänger und großartige Komponisten sein sollten, mit Charme und enormer Bühnenpräsenz und am besten auch noch Mouth Percussion beherrschen. Sie sind zwar nicht fündig geworden, aber hier sind immerhin Ingo und Clemens. Dän erklärte, dass Ingo ein alter Bekannter von ihm ist, der dann aus Köln in eine Stadt namens Eifel umgezogen ist und erstmal umgeschult werden musste, indem sie ihm das Keyboard weggenommen haben, welches er u.a. in der Band von Gregor Meyle gespielt hat. Clemens hingegen war vorher schon a cappella mit Intrmzzo, einer holländischen a-capella-Band unterwegs, wo er auch Björn kennen gelernt hat, welcher seinerzeit bei Rock4 gesungen hat. Daraus ist eine Bromance entstanden, die sich immer noch in der Wahl gleicher Frisuren zeigt. Während sie sich die anderen auf das folgende Lied vorbereiteten, wies Dän noch darauf hin, dass Björn der jüngste bei ihnen ist und alle anderen schon eine "4" vorn im Alter zu stehen haben, wobei das bei zweien nur gerade eben noch so ist, und sich das Alter eben wirklich körperlich und geistig bemerkbar macht.
Nach dem Hinweis, dass hier nicht ganz zufällig Clemens die Hauptstimme singt, folgte "Der Dings" und gleich danach "Billig Jeans".
Dass Michael Jackson sich bei dieser Version von "Billy Jean" nicht im Grabe umdrehen kann, wie von einem Fan behauptet, erklärte Dän auch wieder. Eine Urnenbestattung lässt das einfach nicht zu.
Dän erläuterte auch wieder, was auf den Shirts der AB zu sehen ist und
es folgte "Unprofessional". Dann übernahm Björn für eine organisatorische Ansage und erläuterte, dass er eine Veränderung im Zuschauerverhalten feststellen konnte.
Die Leute kaufen ein Ticket, setzen sich dann mit dem Handy ins Konzert um es mitzufilmen und später zu Hause, evt. mit einer Tüte Chips, vom Sofa aus zu genießen. Er würde gern darauf hinweisen, dass ihre Konzerte durchaus so konzipiert sind, dass wir sie hier genießen können. Damit das gelingt dürfen wir jetzt 45 Sekunden filmen und fotografieren 3-2-1- los geht's! Er war ganz erstaunt, wie viele Kameras mit in der Kirche sind und fragte dann, ob alle zufrieden seien und damit war die Zeit rum. Natürlich steckten nicht alle die Handys weg und Björn ermahnte die 4. Reihe mit einem "Schluss jetzt!". Außerdem sagte er, dass wir das gern posten dürfen, aber nicht vergessen sollen, die AB zu markieren.
Jetzt folgt sein Lieblingslied, in dem es um Zweisamkeit an der Nordsee geht und entsprechend kam "Nordseewind". Ich habe mich gefreut, es nochmal zu hören, auch wenn sie es meiner Meinung nach live immer einen ticken zu schnell singen. Anschließend übernahm Clemens und erklärte, dass er es sehr verwirrend findet, wer mit wem schon wie lange bekannt ist
,
er sich aber freut, dass er mit Dän gemein hat, dass sie beide schon Kinder haben, die ein unerschöpflicher Quell sind an... und es folgte "kleiner Terrorist". Danach fragte Dän, wer die CD schon hat und etwa ein Drittel der Leute meldeten sich. Er wies darauf hin, dass sie noch welche dabei haben und kündigte an, dass jetzt zwei Lieder ihrer im Juli erscheinenden CD folgen. Sie heißt "Das Leben ist schön", was zwar in Zeiten von Wutbürgern und Trumpeltieren eine streitbare These ist, aber trotz all der negativen Dinge ist das Leben eben trotzdem einfach schön. Nun folgte "Bedingungslos" und das klang in der Kirche einfach phänomenal. Für mich war es das einzige Lied, dass den Klangraum der Kirche so richtig ausnutzen konnte, sonst war der Klang schon schön, aber eben nicht so ein Klangbad, wie ich es in Marburg erleben durfte. Dann folgte noch ein weiteres der neuen Lieder
und es war schön, dass ohne Mitklatschen zu hören, das wird in den "normalen" Konzerten wohl nicht mehr klappen. Dän wies dann auf das Angebot am Merchandise-Stand hin mit der 1. CD, dem Tour-Shirt, auf dem Walldorf mit drauf steht (stimmts N.H.? ), dem Ständchen, dass aber nur etwas für ältere Leute ist, die noch einen CD-Player haben und mit dem Songbook. Er erklärte auch noch die Stimmlagen der Herren,
also Björn als tiefer Bass, Ingo, Clemens und er als Bariton in der angenehmen Mittellage und mit dem hohen Gefiepse von Nils im Tenor. Björn stellt jetzt unter Beweis, dass er alles kann, er singt im Bariton, hat dann einen Sprechpart im Bass und wird dann mit Nils ein Tenorsolo singen...obwohl singen kann man das nicht nennen, er wird es fisteln.
und es folgte als letztes Lied der ersten Hälfte "Zur falschen Zeit", wobei Nils diesmal nicht auf ein Knie gesunken ist, sondern sich bei Björn angekuschelt hat.
Nach der Pause ging es weiter mit "Love Yourself", und auch da habe ich mich überraschenderweise sehr gefreut, das nochmal zu hören, ich möchte die AB eigentlich lieber auf deutsch singen hören, aber irgendwie passte es gut in die Kirche. Dän erklärte dann kurz, warum Nils immer auf die Uhr schaut
[nein, er hat es nicht eilig. In der Schlauuhr aus dem Hause Apfel sind die Anfangsakkorde eingespeichert, sie haben nämlich erkannt, dass es gerade im a-cappella-Bereich wichtig ist, sich vor dem Singen auf eine gemeinsame Tonart zu einigen.[/spoiler]
Zum folgenden Lied hat Nils die Musik geschrieben und sie dann textlos zu ihm geschoben und er hat sich wegen der melancholischen Melodie für das schwere Thema Depression entschieden. Aus seiner Sicht sind 4 Dinge besonders wichtig: Betroffene müssen anerkennen, dass es keine Schande ist, sondern eine Krankheit, die jeden treffen kann. Es ist professionelle Hilfe nötig. Man braucht Geduld und man muss sich für die Hilfe öffnen und mitarbeiten, was auf Grund der Antriebslosigkeit nicht einfach ist. Nach "Nur du allein" übernahm Clemens für die nächste Ansage und erklärte, dass sie seit Anfang 2018 auf Tour sind und heute das 171. Konzert spielen.
Es folgte "Penny Lane" und da Björn diesmal barhäuptig auf der Bühne stand, konnte er sein Basecap nicht drehen. Als das Lied zu Ende war, meinte Björn, dass er - als das Lied zur Auswahl stand - genauso geguckt hätte, wie die Kinder in der ersten Reihe, da er es nicht gekannt habe. Inzwischen hat sich das aber geändert und er hat sich alles von den Stones angehört.
Dann erklärte er, das sich immer mal wieder Menschen beschweren, weil bei einigen Titeln Musik dabei sei. In solchen Momenten verweist er dann immer an Ingo, den einzigen professionellen Musiker in der Band, weil er immer davon ausgeht, dass bei allen Liedern Musik dabei ist. Dann klärte er aber auf, dass da kein PC, keine CD oder LP mitlaufe, sondern das alle Geräusche live auf der Bühne entstehen, auch das, was wie ein Schlagzeug klingt. Die interessantesten Geräusche macht dabei Clemens, weshalb er das jetzt einmal vorführen darf. Er begann mit den drei Grundelementen Bass drum, Snare drum und HiHat. Björn meinte dann, dass das einzige, was man dafür beherrschen muss, eine spezielle Zungenübung ist, die Clemens auch demonstrierte, ansonsten wäre das Mundschlagzeug so einfach wie Tenor singen. Die Kombi war wieder allererste sahne und ich war froh, dass sich alle Zuhörer daran gehalten haben, erst nach einem Lied zu klatschen.
Nach der Mouth Percussion ging es weiter mit "Sie bricht mir das Herz" und anschließend übernahm Dän mit dem Hinweis auf die Klärung der Sekundärfragen, z.B. bezüglich der Wasserversorgung.
Weiter ging es mit "Verboten", wo das "erlaubt" (...solche schönen Dinge, egal ob mans glaubt, sind erlaubt) ein Echo bekommen hat, klang gut. Bei "Wir sind da" wurde nicht nur geklatscht, es gab sogar Getrampel, der Mitsingteil hat auch wieder Spaß gemacht und Nils' 16-Takte langer, erst durch Kiemenatmung möglicher Ton bekam viel Applaus. Dann gab es eine Premiere mit "Sonnenschein", für meine Ohren relativ originalgetreu, gefolgt von "Mädchen lach doch mal". Dän wies daraufhin, dass jetzt das letzte Lied im regulären Programm folgt, aber vorher bedankte er sich bei allen Mitarbeitern sowie Licht- und Tontechnikern, nur bei den Sanis bedankte er sich nicht, denn es waren keine da. In der Kirche würde man halt einfach vorher beten. Dann bat er noch darum, dass wir Mundpropaganda machen sollen, denn die wäre effizient und auch noch kostenlos. Nach "schönste Stadt" verließen die Jungs die Bühne unter donnerndem Applaus. Mit einem -stampf -stampf- klatsch-- im Rhythmus von "We will rock you" wurden sie wieder auf die Bühne geklatscht, das hatte was!
Als Zugaben gab es "Jetzt ist Sommer" und das passte wunderbar, denn beim Afterglow, der vor der Kirche stattfand, war es noch angenehm warm,
und als letztes ein unverstärktes "Junimond" im Mittelgang der Kirche, womit auch deutlich wurde, dass es im AG kein Lied geben würde und so war es dann auch.
Afterglow:
Wie gesagt fand der vor der Kirche statt, einige Stehtische waren aufgestellt, Verpflegung gab es auch noch, aber eben kein Lied mehr. Die Jungs verteilten sich und ich sprach kurz mit Dän und anschließend lange mit Ingo. Da ich auf "Das Lied der Flüchtlinge" gehofft hatte, fragte ich ihn, warum sie das nicht mehr singen und erwartungsgemäß ist das Thema einfach zu schwer, es hätte nicht in das Konzertgefüge gepasst. Interessant fand ich auch, dass Ingo die Teaser zum Großteil am Handy während der Autofahrt schneidet, wegen Zeitmangels. Dann noch ganz kurz bei Clemens vorbeigeschaut und mitbekommen, dass er die Kombination von dem neuen Lied und danach gleich "Junimond" als sehr anstrengend empfunden hat, weil es 2 Lieder sind, für die man eine enorm hohe Konzentration braucht.
Damit ging mein 2. Kirchenkonzert zu Ende, folgen noch drei normale Konzerte der "Wir sind da"-Tour.
Eigentlich wollte ich mich vor dem Konzert mit N.H. treffen, da machte mir leider mein Chef einen Strich durch die Rechnung, indem er mal eben eine Teamsitzung anberaumte. Zum Glück waren wir gerade zu 17.00 Uhr fertig, mit 2h Anfahrt bei einem Konzert in einer Kirche mit freier Platzwahl war das dann doch schon zu spät. Immerhin bin ich bis auf einen im Auflösen befindlichen Stau gut durchgekommen und war kurz nach 19 Uhr am Ziel. Schnell noch bei Rossmann auf die Toilette und dann ab in die wunderschöne Kirche, Reihe 16, und vor mir ein recht großer junger Mann. Die Aussicht würde also nicht so toll werden. Noch ein bisschen mit N.H., Peanuts und 2 weiteren alten Bekannten gequatscht und dann kam die Durchsage, dass doch bitte die Leute, die schon sitzen, noch ein wenig zusammenrücken sollen, geplant ist mit 8 Leuten pro Bank, bei mir in der Bank waren es schon 9, also wirklich kuschelig. Einige Minuten später kam der Herr dann erneut und begrüßte uns. Er erklärte, dass sie heute das erste Mal ein solches Konzert in der Kirche haben, dass es an der Seite entlang Verpflegung gibt und auch wo man in der Pause die Toiletten finden könnte. Dann gings los.
Das Konzert:
Die Jungs betraten den Altarraum und wurden mit reichlich Applaus belohnt, weit mehr, als ich in einer Kirche erwartet hatte, und begannen mit "Musik von deinen alten Bekannten" und "Montagsallergie". Dän begrüßte uns, bedankte sich für den Applaus und erklärte, dass sie das erste Mal in Walldorf sind. Er bat darum, dass wir während der Lieder nicht mitklatschen sollen, da der Hall das Zuhören sonst zu sehr erschweren würde. Wenn wir uns trotzdem rhythmisch beteiligen wollten, sollten wir das doch unsere Zehen machen lassen. Auf seine frage hin, wer schon einmal bei einem Konzert von ihnen war, haben relativ wenige die Hände und er erläuterte die Zusammensetzung der Band.
Zusammensetzung der Band:
Nils Björn und er hatten ja schon bei den Wise Guys gesungen, die sich im Sommer 2017 aufgelöst haben und ihnen war recht schnell klar, dass sie gern weiter fünfstimmigen a-capella-Gesang machen würden, was zu dritt sehr schwer ist. Also haben sie nach zwei neuen Bandmitgliedern gesucht, die - wenn es ein Erfolg werden sollte - hervorragende Sänger und großartige Komponisten sein sollten, mit Charme und enormer Bühnenpräsenz und am besten auch noch Mouth Percussion beherrschen. Sie sind zwar nicht fündig geworden, aber hier sind immerhin Ingo und Clemens. Dän erklärte, dass Ingo ein alter Bekannter von ihm ist, der dann aus Köln in eine Stadt namens Eifel umgezogen ist und erstmal umgeschult werden musste, indem sie ihm das Keyboard weggenommen haben, welches er u.a. in der Band von Gregor Meyle gespielt hat. Clemens hingegen war vorher schon a cappella mit Intrmzzo, einer holländischen a-capella-Band unterwegs, wo er auch Björn kennen gelernt hat, welcher seinerzeit bei Rock4 gesungen hat. Daraus ist eine Bromance entstanden, die sich immer noch in der Wahl gleicher Frisuren zeigt. Während sie sich die anderen auf das folgende Lied vorbereiteten, wies Dän noch darauf hin, dass Björn der jüngste bei ihnen ist und alle anderen schon eine "4" vorn im Alter zu stehen haben, wobei das bei zweien nur gerade eben noch so ist, und sich das Alter eben wirklich körperlich und geistig bemerkbar macht.
Nach dem Hinweis, dass hier nicht ganz zufällig Clemens die Hauptstimme singt, folgte "Der Dings" und gleich danach "Billig Jeans".
Erklärung zu Billig Jeans:
Dass Michael Jackson sich bei dieser Version von "Billy Jean" nicht im Grabe umdrehen kann, wie von einem Fan behauptet, erklärte Dän auch wieder. Eine Urnenbestattung lässt das einfach nicht zu.
Dän erläuterte auch wieder, was auf den Shirts der AB zu sehen ist und
Überleitung zu "unprofessional:
zwar die beiden Alten (Björn) und der Koch (Ingo) aus der Muppetshow, Clemens als Lokalpatriot trägt das Portrait von Bärbel Dieckmann. Bei der Erwähnung von Nils' Commodore64 brandete Jubel auf, was Dän zu der Aussage veranlasste, dass alle ü30 jubeln und alle u30 sich fragen was das ist. Außerdem hatte er einen unvergesslichen Moment, als er feststellen durfte, dass sie alle die gleiche Vorstellung von der Arbeit, den Zielen und der Qualität haben, denn wenn in einem Team jemand ausscheren, können auch die Engagiertesten auf Dauer nicht ihre volle Leistung bringen.
es folgte "Unprofessional". Dann übernahm Björn für eine organisatorische Ansage und erläuterte, dass er eine Veränderung im Zuschauerverhalten feststellen konnte.
filmen:
Die Leute kaufen ein Ticket, setzen sich dann mit dem Handy ins Konzert um es mitzufilmen und später zu Hause, evt. mit einer Tüte Chips, vom Sofa aus zu genießen. Er würde gern darauf hinweisen, dass ihre Konzerte durchaus so konzipiert sind, dass wir sie hier genießen können. Damit das gelingt dürfen wir jetzt 45 Sekunden filmen und fotografieren 3-2-1- los geht's! Er war ganz erstaunt, wie viele Kameras mit in der Kirche sind und fragte dann, ob alle zufrieden seien und damit war die Zeit rum. Natürlich steckten nicht alle die Handys weg und Björn ermahnte die 4. Reihe mit einem "Schluss jetzt!". Außerdem sagte er, dass wir das gern posten dürfen, aber nicht vergessen sollen, die AB zu markieren.
Jetzt folgt sein Lieblingslied, in dem es um Zweisamkeit an der Nordsee geht und entsprechend kam "Nordseewind". Ich habe mich gefreut, es nochmal zu hören, auch wenn sie es meiner Meinung nach live immer einen ticken zu schnell singen. Anschließend übernahm Clemens und erklärte, dass er es sehr verwirrend findet, wer mit wem schon wie lange bekannt ist
Spoiler:
z.B. dass Dän und er sich ja erst kurz kennen, also eigentlich neue Bekannte sind, aber trotzdem sind sie "Alte Bekannte", das ist schon sehr verwirrend
er sich aber freut, dass er mit Dän gemein hat, dass sie beide schon Kinder haben, die ein unerschöpflicher Quell sind an... und es folgte "kleiner Terrorist". Danach fragte Dän, wer die CD schon hat und etwa ein Drittel der Leute meldeten sich. Er wies darauf hin, dass sie noch welche dabei haben und kündigte an, dass jetzt zwei Lieder ihrer im Juli erscheinenden CD folgen. Sie heißt "Das Leben ist schön", was zwar in Zeiten von Wutbürgern und Trumpeltieren eine streitbare These ist, aber trotz all der negativen Dinge ist das Leben eben trotzdem einfach schön. Nun folgte "Bedingungslos" und das klang in der Kirche einfach phänomenal. Für mich war es das einzige Lied, dass den Klangraum der Kirche so richtig ausnutzen konnte, sonst war der Klang schon schön, aber eben nicht so ein Klangbad, wie ich es in Marburg erleben durfte. Dann folgte noch ein weiteres der neuen Lieder
Spoiler:
"Es macht Spaß, auch mal nett zu sein"
und es war schön, dass ohne Mitklatschen zu hören, das wird in den "normalen" Konzerten wohl nicht mehr klappen. Dän wies dann auf das Angebot am Merchandise-Stand hin mit der 1. CD, dem Tour-Shirt, auf dem Walldorf mit drauf steht (stimmts N.H.? ), dem Ständchen, dass aber nur etwas für ältere Leute ist, die noch einen CD-Player haben und mit dem Songbook. Er erklärte auch noch die Stimmlagen der Herren,
Ansage der Stimmlagen:
also Björn als tiefer Bass, Ingo, Clemens und er als Bariton in der angenehmen Mittellage und mit dem hohen Gefiepse von Nils im Tenor. Björn stellt jetzt unter Beweis, dass er alles kann, er singt im Bariton, hat dann einen Sprechpart im Bass und wird dann mit Nils ein Tenorsolo singen...obwohl singen kann man das nicht nennen, er wird es fisteln.
und es folgte als letztes Lied der ersten Hälfte "Zur falschen Zeit", wobei Nils diesmal nicht auf ein Knie gesunken ist, sondern sich bei Björn angekuschelt hat.
Nach der Pause ging es weiter mit "Love Yourself", und auch da habe ich mich überraschenderweise sehr gefreut, das nochmal zu hören, ich möchte die AB eigentlich lieber auf deutsch singen hören, aber irgendwie passte es gut in die Kirche. Dän erklärte dann kurz, warum Nils immer auf die Uhr schaut
[nein, er hat es nicht eilig. In der Schlauuhr aus dem Hause Apfel sind die Anfangsakkorde eingespeichert, sie haben nämlich erkannt, dass es gerade im a-cappella-Bereich wichtig ist, sich vor dem Singen auf eine gemeinsame Tonart zu einigen.[/spoiler]
Zum folgenden Lied hat Nils die Musik geschrieben und sie dann textlos zu ihm geschoben und er hat sich wegen der melancholischen Melodie für das schwere Thema Depression entschieden. Aus seiner Sicht sind 4 Dinge besonders wichtig: Betroffene müssen anerkennen, dass es keine Schande ist, sondern eine Krankheit, die jeden treffen kann. Es ist professionelle Hilfe nötig. Man braucht Geduld und man muss sich für die Hilfe öffnen und mitarbeiten, was auf Grund der Antriebslosigkeit nicht einfach ist. Nach "Nur du allein" übernahm Clemens für die nächste Ansage und erklärte, dass sie seit Anfang 2018 auf Tour sind und heute das 171. Konzert spielen.
Überleitung zu "Penny Lane" :
Dabei verbringen sie viel Zeit miteinander und lernen sich extrem gut kennen..."Mir hat das vorher keiner gesagt!" meinte er und machte dabei ein herrlich verzweifeltes Gesicht! Um sich abzulenken sammelt er Gemeinsamkeiten, bei sich und Dän, aber auch bei allen fünfen. Manchmal sind das ganz banale Dinge wie eine Vorliebe für Pizza, aber manchmal eben auch ungewöhnliches. Wann erlebt man es schon, dass vier gestandene Männer - und Björn - auf BoyGroups stehen?
Es folgte "Penny Lane" und da Björn diesmal barhäuptig auf der Bühne stand, konnte er sein Basecap nicht drehen. Als das Lied zu Ende war, meinte Björn, dass er - als das Lied zur Auswahl stand - genauso geguckt hätte, wie die Kinder in der ersten Reihe, da er es nicht gekannt habe. Inzwischen hat sich das aber geändert und er hat sich alles von den Stones angehört.
Überleitung Mouth Percussion:
Dann erklärte er, das sich immer mal wieder Menschen beschweren, weil bei einigen Titeln Musik dabei sei. In solchen Momenten verweist er dann immer an Ingo, den einzigen professionellen Musiker in der Band, weil er immer davon ausgeht, dass bei allen Liedern Musik dabei ist. Dann klärte er aber auf, dass da kein PC, keine CD oder LP mitlaufe, sondern das alle Geräusche live auf der Bühne entstehen, auch das, was wie ein Schlagzeug klingt. Die interessantesten Geräusche macht dabei Clemens, weshalb er das jetzt einmal vorführen darf. Er begann mit den drei Grundelementen Bass drum, Snare drum und HiHat. Björn meinte dann, dass das einzige, was man dafür beherrschen muss, eine spezielle Zungenübung ist, die Clemens auch demonstrierte, ansonsten wäre das Mundschlagzeug so einfach wie Tenor singen. Die Kombi war wieder allererste sahne und ich war froh, dass sich alle Zuhörer daran gehalten haben, erst nach einem Lied zu klatschen.
Nach der Mouth Percussion ging es weiter mit "Sie bricht mir das Herz" und anschließend übernahm Dän mit dem Hinweis auf die Klärung der Sekundärfragen, z.B. bezüglich der Wasserversorgung.
Wasserversorgung:
Björn hatte den Vorschlag gemacht, nachhaltig produzierte Glasflaschen und lokales Leitungswasser zu nutzen, an Stelle der Plasteflaschen und ~becher. Erst war er total dagegen, weil das Befüllen und Reinigen zu viel Aufwand wäre. Inzwischen ist er aber überzeugt, weil zum einen das ökologische Gewissen etwas mehr Ruhe hat und zum anderen die Nähe zum Publikum durch das Walldorfer Wasser noch mehr gegeben wäre.
Weiter ging es mit "Verboten", wo das "erlaubt" (...solche schönen Dinge, egal ob mans glaubt, sind erlaubt) ein Echo bekommen hat, klang gut. Bei "Wir sind da" wurde nicht nur geklatscht, es gab sogar Getrampel, der Mitsingteil hat auch wieder Spaß gemacht und Nils' 16-Takte langer, erst durch Kiemenatmung möglicher Ton bekam viel Applaus. Dann gab es eine Premiere mit "Sonnenschein", für meine Ohren relativ originalgetreu, gefolgt von "Mädchen lach doch mal". Dän wies daraufhin, dass jetzt das letzte Lied im regulären Programm folgt, aber vorher bedankte er sich bei allen Mitarbeitern sowie Licht- und Tontechnikern, nur bei den Sanis bedankte er sich nicht, denn es waren keine da. In der Kirche würde man halt einfach vorher beten. Dann bat er noch darum, dass wir Mundpropaganda machen sollen, denn die wäre effizient und auch noch kostenlos. Nach "schönste Stadt" verließen die Jungs die Bühne unter donnerndem Applaus. Mit einem -stampf -stampf- klatsch-- im Rhythmus von "We will rock you" wurden sie wieder auf die Bühne geklatscht, das hatte was!
Als Zugaben gab es "Jetzt ist Sommer" und das passte wunderbar, denn beim Afterglow, der vor der Kirche stattfand, war es noch angenehm warm,
Spoiler:
"Du bist wieder hier"
Afterglow:
Wie gesagt fand der vor der Kirche statt, einige Stehtische waren aufgestellt, Verpflegung gab es auch noch, aber eben kein Lied mehr. Die Jungs verteilten sich und ich sprach kurz mit Dän und anschließend lange mit Ingo. Da ich auf "Das Lied der Flüchtlinge" gehofft hatte, fragte ich ihn, warum sie das nicht mehr singen und erwartungsgemäß ist das Thema einfach zu schwer, es hätte nicht in das Konzertgefüge gepasst. Interessant fand ich auch, dass Ingo die Teaser zum Großteil am Handy während der Autofahrt schneidet, wegen Zeitmangels. Dann noch ganz kurz bei Clemens vorbeigeschaut und mitbekommen, dass er die Kombination von dem neuen Lied und danach gleich "Junimond" als sehr anstrengend empfunden hat, weil es 2 Lieder sind, für die man eine enorm hohe Konzentration braucht.
Damit ging mein 2. Kirchenkonzert zu Ende, folgen noch drei normale Konzerte der "Wir sind da"-Tour.