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Dän als Texter – am Ende?
#1
Die Songs des AB-Debüt-Albums bewegen sich alle in ein und demselben Bereich: Dän ist bis auf ganz wenige Beiträge der einzige Texter der Alten Bekannten. Natürlich hat Dän eine große Erfahrung, aber zugleich wird dadurch die Bandbreite in gewisser Weise sowohl von den Themen als auch von der Art wie die Texte gestalten werden, enger. Einer der Wermutstropfen des Debüt-Albums sind daher – aus meiner ganz persönlichen Sicht – die in vielen Fällen nicht besonders überraschenden Songtexte. Wie seht Ihr das? Ist Däns thematisches Potenzial einfach doch langsam ausgereizt? Gab es nicht das meiste schon mal – und zwar nicht nur vom Thema, sondern auch von der Textgestaltung her?
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#2
Sehe ich absolut nicht so.
Dän hat sicherlich seine eigene Art zu Texten. Aber genau diese Art und Weise wissen ja eben die meisten Leute und Hörer seit Jahren zu schätzen. Däns Texte und Musik waren schon die Wise Guys. Däns Texte werden auch - wie immer angekündigt - die Alten Bekannten sein. Dän ist meiner Meinung nach immer noch eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Und ich meine auch auf dem neuen Album sehr wohl wieder noch nicht dagewesene Themen wie zum Beispiel das Thema "Tattoo", die Hinweise im Song "Verboten", die "Montagsallergie", die Situation aus "Stern aus Papier"...
Zudem möchte ich mich mit Liedtexten gerne identifizieren können, denken "Jo, stimmt." und keine Geschichten aufgezwungen bekommen wie bei anderen Songwritern. Und dieses Phänomen schafft Dän seit Jahren.
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#3
(12.12.2017, 00:10)der_wuppi schrieb: Däns Texte und Musik waren schon die Wise Guys.
Bitte?! Ja, Dän hat große Teile der Texte für die Wise Guys geschrieben - aber nicht alle. (Von Eddi sind u. a.: Sie klatscht auf die 1 und die 3, Buddy Biber und noch ein paar andere - leider ist Multiplex nie auf einem regulären Album gewesen.)
Und Eddi hat ganz viele Arrangements gemacht, bis 2012 war er fast der einzige Arrangeur. Neben Erik Sohn. Aus meiner Sicht haben Dän und Eddi sich lange Zeit gegenseitig beflügelt. Daher würde ich Dän und die Wise Guys niemals gleich setzen.

Aber nun zum Punkt: Ja, Dän ist ein guter Texter. Allerdings vermisse ich bei dem Album der Alten Bekannten seinen Humor - denkt mal an die Deutschlehrerin. So herrlich überzogen. Das gibt es hier nicht. Ich hoffe, das ist der Trennungszeit geschuldet und er wird auch wieder ein wenig "leichter" und gern auch sprach-witziger. Das schätze ich sehr an seinen Texten. Und ja, sie sprechen einen häufig an. Nicht immer. "Nordseewind" erreicht mich gar nicht.
Aber wenn wir schon bei Textern sind - Bodo Wartke und Oliver Gies sind noch mal in einer ganz anderen Liga. Insofern habe ich mich gefreut, dass Eddi sich mit Bodo für "Daumenpause" zusammen getan hat und bin gespannt, was da noch so draus wird. Es tut immer gut, wenn man sich Unterstützung von noch besseren Leuten holt.
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#4
Das ist ja zum Glück alles Geschmacksache...Zwinker
Aber lass mir doch bitte meine Meinung, liebe Serena. Genau die Songs von Eddi sprechen und sprachen mich NIE an. Multiplex ist für mich völlig zurecht nie auf ein reguläres Album gekommen. Aber dazu stecke ich halt vielleicht auch zu wenig in "Eddis Welt" drin Großes Grinsen So ganz kann ich diesem Humor einfach nichts abgewinnen.
Oliver Gieß schätze ich für seine starken Arrangements, aber genau an ihn habe ich u.a. auch gedacht wo ich mir eine Geschichte "aufgezwungen" fühle.
Es müssen für mich auch nicht alle Songs mit Sprachwitz versehen sein. Interessant finde ich gerade deswegen das von dir angesprochene "Nordseewind", da so etwas in der Art von Dän noch nie da war. Eine Aneinanderreihung von Worten und trotzdem erzählt er eine Geschichte, die für mich deutlich nachvollziehbar ist.
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#5
Also ich finde nicht das Dän seine Texte Kunst verloren hat. Da auf dem Album zwar sehr viele Lieder von Neustart und Veränderungen handel aber das ok da  die AB nicht mehr die WG sind und das wollen sie glaube ich mit 1 Album zeigen. Ich hoffe das es im weiteren Verlauf der Existenz der Ab zwar auch mehr Lieder gibt die nicht Veränderung Und Neustart handeln, aber ich glaube das es sicher bald neue Lieder mit anderen Themen geben wird.Außerdem finde ich das Dän auch lustige Lieder Textlich gesehen geschrieben hat zb. Verboten und Montagsallergie. Und gerade Montagsallergie ist ein Lied was Textlich sehr gut zeigt das Dän immer noch schöne Text schreibt da dieses Lied ganz gut beschriebt wie manche Leute sich Montags fühlen.Ich finde dass, dasAlbum Textlich gut ist. Aber letztendlich sieht das jeder anderes , was sicher auch seine Vorteile hat. Aber es ist interessant zu dazu ein Thema aufzustellen.
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#6
<Und Eddi hat ganz viele Arrangements gemacht, bis 2012 war er fast der einzige Arrangeur. Neben Erik Sohn.>

Nee, stimmt nicht ganz. Sehr viele Lieder, die Dän so ungefähr ab 2003 als Demo eingespielt hat, sind genau so - oder nur mit kleinen Änderungen, die während der Aufnahmen im Studio als Idee plötzlich dazu kamen - , umgesetzt worden. Damit hat Dän bei ihnen die Arrangements gemacht, denn die gingen nicht noch über Eddis Tisch.
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#7
Ich finde auch nicht, dass Däns Texte "schlechter" geworden sind. Allerdings muss ich Jane teilweise hinsichtlich der Themenvielfalt rechtgeben.
Ich war auch leicht irritiert, als Nils im Videoblog von seinen Textvorschlägen berichtete und dann erzählte, wie er von Dän auf bereits vorhandene Wise-Guys-Songs verwiesen worden ist. Dabei habe ich in den Texten auf dem Debut-Album der alten Bekannten doch auch so einige Paralelen zu Texten der Vorgängerband gefunden... Ich würde mir mehr Textinspirationen von anderen Mitgliedern zur Umsetzung für Dän wünschen, wie z.B. Nils' Geschichte mit seinem besten Freund es war, die in dem Song "Wo bist Du" meiner Ansicht nach echt richtig gut textlich umgesetzt worden ist...
Andererseits - ich denke, es muss sich auch erst mal wieder eine gewisse - wie soll ich das sagen... Unaufgeregtheit einpegeln. Seit Andreas Auftauchen bei den Wise Guys hatte ich das Gefühl, alles war ziemlich... naja krampfig, teilweise aufgesetzt! Es MUSSTE wieder toll sein, es MUSSTE besser sein, als es war, um jeden Preis... Eine Ähnliche Schwingung spüre ich jetzt bei den alten Bekannten auch - nicht so stark wie damals, aber das Auftreten ist doch noch sehr von einem sich streng anbefohlenen Zweckoptimismus geprägt. Die besondere autentische Gelassenheit, die den Wise Guys früher eigen war und die durch etwas getragen wird, das durch Professionalität und Erfolg zwar gut zu ergänzen, niemals aber zu ersetzen ist, fehlt (noch?). Meinem Gefühl nach sucht Dän aber noch immer ganz doll nach diesem "Etwas", bzw. will es unbedingt retten, was sich für mich teilweise auch in den Texten widerspiegelt...
Vielleicht gibt es dieses "Etwas" in dieser speziellen Form aber einfach gar nicht mehr. Vielleicht muss die Zeit die Einsicht bringen, dass es wirklich verloren ist, damit danach ein neues "Etwas" mit ähnlicher Wirkung auf Texte und Gesamtperformance neu geboren werden und wachsen kann... Das ist zumindest meine Hoffnung und ich hab das Gefühl, die alten Bekannten haben durchaus das Potential dazu, Dän wieder DIE musikalische Heimat zu geben, die er braucht, um sein unfraglich großes Talent wieder ganz entfalten zu können...
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#8
Interessantes Thema. Wir hatten auch schon bei den letzten Wise Guys-Alben bei dem ein oder anderen Lied den Eindruck, dass der sprachliche Schliff, der den älteren Nummern inne war, nachlässt (Meine Deutschlehrerin ist z.B. wirklich ganz fantastisch  Nick ). Nichtsdestotrotz finde ich, dass die Bandbreite der Themen sehr hoch ist und nach wie vor einige Lieder einfach textlich genial sind. Zugegebenermaßen höre ich sonst nicht wirklich viele deutsche Lieder (Bodo Wartke hat meiner Meinung nach in seiner Anfangszeit auch noch bessere Texte als so manches neueres geschrieben.). Ich denke, dass auch der Umbruch, der natürlicherweise bei einer neuen Gruppe vorhanden ist, sich in den Texten niederschlagen darf. Auch könnte ich mir vorstellen, dass bei der Songauswahl, die es aufs Album geschafft hat, ein großer Druck bestand, zu "gefallen". Schließlich wollen die Fünf von ihrem Geschäft leben. 

Input von den anderen und auch eigene Texte z.B. von Björn würde ich mir auch wünschen..... Erhöht definitiv noch mehr die Variabilität. Alles zu seiner Zeit....
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#9
Den Eindruck, dass Dän texttechnisch nachlässt, habe ich schon länger. Erstmals bei "Zwei Welten", wo einfach einige Texte dabei sind, wo die Grundidee gut ist, er aber nicht drüber hinaus gedacht hat. Z.B. Mein Nachbar ist ein Zombie, das ist mir zu absurd. Oder auch das Ende von "Der Berg ruft" wirkt auf mich sehr bemüht. Da gab es zwar noch geniale Songs wie "Deutsche Bahn", "Leise", "Ich bin aus Hürth" oder "Scheiße, Scheiße, Scheiße". Aber insgesamt war gerade bei den lustigen Songs ein Trend festzustellen, nicht mehr so genial ausgearbeitet zu sein wie auf Alben davor ("Deutschlehrerin" oder "Denglish" sind gute Beispiele für meinen Geschmack). Auf "Achterbahn" war der Sprachwitz für meinen Geschmack sehr zurückhaltend, jedoch fand ich die Texte sonst stilitisch und thematisch wieder einen Tick besser gestaltet (wenn man mal von "Antidpressivum" absieht). "Läuft bei euch" fand ich wieder einen Tick witziger, jedoch waren da für meinen Geschmack sehr viele sprachliche Mängel, z.B. bei "Selfie", bei "A capella" oder "Gaffen".

Thematisch gesehen ist bei Dän mittlerweile oft der Hang zur Wiederholung von Songs festzustellen. Beispielsweise findet man das Thema vom Vermissen einer Person in den Songs "Die Bahn kommt", "Ich will zu dir", "Nach Hause" und "Du fehlst mir so". "Ich will zu dir" und "Nach Hause" finde ich auch in den Details sehr ähnlich. Oder das "Sommer/ Sonne Thema", das gibt es einfach so oft: "Jetzt ist Sommer", "Sonnencremeküsse", "Lass die Sonne scheinen", "Die Sonne scheint mir auf den Bauch" usw. Oder auch die Metaphorik, dass Gefühle durch das Wetter beschrieben werden "Das Wasser", "Herbst am See", "Tanzen im Regen", "Du stehst im Sturm". Oder das Thema "Ich bin für dich da, hab keine Angst" in Songs wie "Sorge dich nicht" und "Immer für dich da".

Oliver Gies schreibt deutlich weniger Texte als Dän und hat dementsprechend auch weniger Themenwiederholung. Außerdem arbeitet er oft mit anderen Leuten beim Texten zusammen, was die Texte meist besser macht, da sich einfach mehr Köpfe darüber Gedanken machen. Ich schreibe ja auch selbst Songtexte und wenn ich mit jemanden zusammen schreibe, lösen sich Probleme oft viel leichter, als wenn ich allein dran sitze. Das macht Dän eher selten, er sagte ja auch mal in einem Interview "Ich will mir im Schreibprozess nicht in die Karten schauen lassen", was meiner Meinung nach dämlich ist. Warum denn nicht? Kreative Anregungen von außen helfen meiner Meinung nach immer, die Songs zu verbessern, sagten ja auch Ingo und Clemens im Videoblog.

An Bodo Wartke kommen meiner Meinung nach weder Dän noch Olli ansatzweise heran. Das ist sprachlich einfach eine nicht zu toppende Qualität. Allein wie Bodo Reime an Stellen einfügt, wo man sie nicht erwartet, mach die Texte viel lyrischer und auch melodischer. Klingt einfach schöner, fließender. Ich hatte vor einem Jahr einen Workshop bei Bodo besucht und habe es durch die Anregungen im Workshop geschafft, einen Text, mit dem ich bis dahin nicht weiter bekommen bin, zu Ende zu schreiben. Genial.
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#10
Mir ging es mit der Überschrift des Themas natürlich auch um Zuspitzung – schön, dass dies zur Diskussion anregt. Tja, vielleicht sollte Dän auch mal einen Workshop bei Bodo Wartke besuchen oder auch Texte mit ihm gemeinsam schreiben. Eddi ist da wohl weniger eitel (?) bzw. ist sich vielleicht auch dessen bewusst, dass das Texten seine schwächere Seite beim Songschreiben ist.

Allerdings hat Dän ja nach wie vor originelle Ansätze wie bei "Nordseewind" oder auch mit dem Thema von "Ich habe kein Tattoo".
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