18.09.2022, 16:23
Ich hab da noch was nachzureichen:
Nach einer sehr abenteuerlichen Suche nach einem Restaurant und leckerem Essen gings zur Halle, nach netten Gesprächen gings los.
„Wir sind Alte Bekannte“ war das Startlied und hier haben sich Ingo und Friedemann bei „der Vögelein Lied“ schon einen herrlichen Blick zugeworfen, der jede Menge Spaß auf der Bühne verhieß. Bei „Bunte Socken“, dem Titelsing des dritten Albums, grinste dann Dän über einen Fehler beim dritten zeigen der Socken und es wurde deutlich, dass er doch recht gut drauf war.
Er begrüßte uns mit den Worten, dass sie nach Monaten - nein Jahren – des Wartens, Hoffens, Bangens, sich Verzehrens heute endlich wieder einmal in Siegen sein dürfen. Intern hätte die Halle einen exzellenten Ruf und in Anbetracht der Pandemienachwirkungen und aktueller finanzieller Verwerfungen freuen sie sich sehr, dass doch so viele gekommen sind. Er findet das Konzept, dass sich Band und Publikum im gleichen Raum aufhalten einfach unschlagbar.
Dann erzählte er noch, dass er letztens eine Frau im Publikum häufiger angelächelt habe, in der Pause dann zu Ingo meinte, dass seine Frau heute aber recht reserviert wirken würde. Darauf konnte Ingo nur antworten, dass seine Frau da gar nicht anwesend gewesen wäre. Wenn wir uns heute also von ihm angelächelt fühlen würden, liege das daran, dass er uns für die Partnerin eines Bandkollegen halten würde. So ehrlich würde es heute auch den ganzen Abend über weiter gehen, alles was auf der Bühne passiert ist live und echt, was auch für die Beatbox gelte, die hauptsächlich von Clemens und Björn ausgeht. Als Ingo dann auch auf Dän zeigte, schaute dieser zur anderen Seite, als ob da noch jemand stehen würde, den Ingo meinen könnte, was natürlich nicht der Fall war.
Dän stellte Friedemann als neues Bandmitglied vor und wies darauf hin, dass dieser wirklich so jung ist, wie er aussieht und sie ihn deshalb gebeten haben, wenigstens den Bart stehen zu lassen. Er wäre ihnen als FSJ-ler zugewiesen worden, so dass sie inzwischen ein Zwei-Generationen-Projekt wären. Bei „Voice of Germany“, der erwachsenen Version, habe er in der ersten Runde alle vier Buzzer bekommen, er hätte also zu jedem der Juroren, die mit dem Rücken zu den Kandidaten saßen, gehen können. Friedemann hatte sich für Yvonne Catterfeld entschieden und ist bis ins Halbfinale gekommen. Da sie sich keinen Finalisten leisten könnten wäre Friedemann nun genau der richtige für sie und wir dürfen ihn jetzt in einer Hauptstimme erleben. Das Lied handelt von einer Frau, die das Zustandekommen einer Beziehung sehr deutlich in die eigenen Hände nimmt, so dass das Lied konsequenterweise „Du hast mich in dich verliebt“ heißt.
Dän fuhr anschließend fort, dass es bei Musikern ja nicht um jung oder alt gehen würde, sondern um gut oder schlecht und Friedemann wäre auf jeden Fall ein guter Musiker. Im Bandalltag hätte sich auch nicht großartig etwas geändert, nur ein bisschen mehr Zeit muss auf der Autobahn eingeplant werden für die Spielplätze. Dann wechselte er zu den aktuell schrecklichen Zeiten, wo man der Meinung sein könnte, dass es kaum noch schlimmer gehen kann. Wenn er dann allerdings an die Wahlen in Amerika 2024 denkt und sich fragt, wer da wohl Präsident wird, kommen ihm Zweifel. Da wir das aber nicht beeinflussen können, wäre es gut, wenn wir uns um das kümmern, worauf wir Einfluss haben, also auf unseren eigenen kleinen Bereich. Da hätten wir heute alles richtig gemacht, in dem wir eine arg gebeutelte kleine Combo unterstützen. Wichtig wäre auch, sich selber nicht ganz so ernst zu nehmen und es auch anderen nicht schwerer zu machen, als unbedingt nötig. Das Lied dazu heißt „Leben und leben lassen“, direkt danach ging es mit „Es macht Spaß, auch mal nett zu sein“ und hier gefiel mir Däns Stimme deutlich besser, als beim letzten Mal.
Ingo ging dann zur Seite und holte Dän dessen Wasserflasche, während jener erzählte, dass es sich um Soul Bottles handelte und sie immer lokales, sprich in diesem Fall echtes Siegener Wasser trinken. Dann wies er auf den inhaltlichen Fehler im Lied hin, den er auf seine Kappe nimmt, denn im Text heißt es, „es kostet nichts“, die Frau an der Toilette aber trotzdem 70 Cent bezahlt. Jetzt wird er wieder ehrlich und gibt mit dem nächsten Lied einen Tipp zum Energiesparen, das funktioniert nämlich wunderbar, wenn man einfach im Bett bleibt und es folgte die „Ode an die Schnarchnasen“. Mit „Verboten“ ging es weiter und Clemens übernahm für die nächste Moderation.
Er erzählte, dass er ein „Das Glas ist halbvoll“-Typ ist, schließlich kann man ja nachfüllen oder den Rest in ein kleineres Glas umfüllen. So hatte er während der Coronapandemie viel Zeit für seine Hobbys, er konnte in Ruhe Socken sortieren oder kochen. Dabei hat er gelernt, dass glatte Petersilie viel aromatischer ist als krause und so hat er sich ein Bügeleisen besorgt. Die Röstaromen bekommt man tatsächlich nur so ins Essen. Manchmal wäre es beim Bügeln allerdings so euphorisch, dass er sich in den eigenen Finger bügelt und sich dann über seiner eigene Doofheit ärgert. Dann erinnert er sich an sein „Glas-halb-voll“- Motto und freut sich, weil er der Meinung ist, dass es besser ist, irgendetwas zu fühlen, sei es körperlich oder emotional, als nichts zu fühlen. Es folgte „Solang ich noch was fühle“ und hier habe ich es zum ersten Mal erlebt, dass mitgeklatscht wurde.
Das Publikum war insgesamt wirklich gut drauf, hat Stimmung gemacht und richtig viel mitgeklatscht, nur hier passte es für mich so überhaupt nicht. Bei „Billig Jeans“ passte es dafür umso besser und Björn übernahm für die nächste Ansage. Im AG kommt wohl häufiger die frage, ob sie das hauptberuflich machen, was bei ihm als erstes die Frage auslöst, ob sie so schlecht wären? Sie spielen immerhin 120 Konzerte im Jahr, was sollen sie da sonst noch machen? Er erzählte, dass er seit zwei Jahren Papa ist, seine Partnerin und er hätten schon vor Corona gewusst, dass sie schwanger sind und er dachte sich, naja, er wäre 120 Tage weg, den Rest schafft er schon auch noch irgendwie.
Dann kam eben Corona und so konnte er die Zeit komplett mit seinem Sohn verbringen und er hat es geliebt, Vollzeitpapa zu sein. Den Satz, Kinder würden einem viel zurückgeben, kann er jetzt nachvollziehen. Es wäre eben nicht nur eine volle Windel, die er bekäme, sondern sein Sohn wäre gut für sein Selbstbewusstsein. Wenn er unter der Woche vormittags mit seinem Sohn auf den Kölner Spielplätzen unterwegs sei, wäre er der geilste Typ am Platz, die Frauen fingen an, über ihn zu reden und seine Frau um diesen tollen Mann zu beneiden, der so wunderbar mit dem Kind buddelt und schaukelt. Mit stolz geschwellter Brust liefert er dann seinen Sohn zum Mittagsschlaf ab, geht einkaufen, kocht und bringt nun auch wieder die Kohle nach Hause. In dieser Stimmung hat er „Powerfrau“ gelernt und klar, bekam er hier reichlich Applaus.
Dän erklärte, dass dieses Lied schon recht alt und nicht korrekt gegendert ist und Friedemann hat ihn darauf aufmerksam gemacht, dass einige Lieder der Wise Guys nicht mehr zeitgemäß wären. Deshalb wolle er schon einmal vorsichtshalber darauf hinweisen, dass in der zweiten Konzerthälfte ein Lied kommt, in dem man sich einen trockenen, heißen Sommer wünscht. Das Lied ist einfach in einer anderen Zeit und unter anderen Gegebenheiten entstanden. Dann bewarb er die Merchandiseartikel, es gibt drei CDs, davon zwei mit QR-Code, es wäre sinnvoll alle drei zu kaufen, weil es sich um eine Trilogie mit durchgehenden Handlungssträngen handelt, es gibt Shirts, auf denen die ausgefallenen Termine der letzten 2 ½ Jahre stehen, 4 Kinderlieder-CDs und Däns Solo-Album wären auch zu haben sowie die „Nicht mein Zirkus“-Beutel und das ist auch der Titel des letzten Liedes vor der Pause.
Nach der Pause ging es mit „Erober deine Welt“ weiter und Dän meinte, dass sie sich jetzt extra in Schale geworfen hätten. So würde doch gleich ein ganz anderes Gefühl entstehen, endlich wäre es wirklich ein Konzert und manche haben ja eine richtige Anzug-Figur, wobei er Clemens anschaute. Das wäre ganz unterschiedlich meinte Ingo und ergänzte „Ich würde in deinem blöd aussehen!“, was natürlich für reichlich Gelächter sorgte.
Dän wurde wieder ernst und erklärte, dass sie unterschiedlich viele Kinder haben. Friedemann hat altersbedingt noch keine, Ingo möchte keine, was er respektiert und tatkräftig unterstützt, Clemens und er haben je zwei Jungs, die schon groß und alt wären und Björns Sohn wäre noch so jung, dass sie als alte Hasen da in Erinnerungen schwelgen. Dieses Alter mit großer Neugier und zunehmender Mobilität wäre eine tolle Zeit gewesen, zumindest für das Kind und es folgte „Kleiner Terrorist“. Hier wurde beim Baby-Solo reichlich gelacht und auch bei anderen Stellen während des ganzen Konzerts über war zu merken, dass wieder viele Ersthörer da waren.
Dän erklärte anschließend, dass es für Bands gut wäre, wenn alle an einem Ort wohnen würden, was bei ihnen nicht der Fall ist. Früher waren sie zumindest alle Großstädter, bis sich einer entschlossen hat, den entgegengesetzten Weg zu gehen und aufs Land zu ziehen. Einige sind der Meinung, das Landleben wäre gut für Körper und Geist, während andere der Meinung sind, dass das Stadtleben doch deutlich mehr Vorzüge hat. In diesem Fall ist es so, dass Ingo der eine ist Ingo, die anderen sind der Rest und so folgte „In the Eifel now“ mit viel Gelächter und reichlich Applaus.
Bei „Sie ist perfekt“ tanzten einige mit und noch mehr bei „Jetzt ist Sommer“, was Clemens im Anschluss zu der Frage veranlasste, warum wir uns bei ihm jetzt alle wieder hinsetzen würden. Auf seine Frage, ob es uns gut gehen würde, gab es großen Jubel und er meinte, dass ihm das bei den Streaming-Konzerten total gefehlt hätte. Da gab es nur Emojis mit klatschenden Händen und sonst …(hier pfiff er so, wie leise heulender Wind). Dann ging auch er auf den Altersunterschied ein und das jemand so junges wie Friedemann ein Geschenk für die an sich noch ganz rüstigen Senioren, also Dän und ihn, wäre, weil es einfach schön ist, wieder mit Kin…also Jug… Friedemann zusammenzuarbeiten.
Friedemann hingegen könnte von der Erfahrung der Älteren profitieren, man müsste es nur einfach mal machen. Die Kommunikation stellt manchmal allerdings schon eine Schwierigkeit da, weil es eben eine andere Sprache ist, nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders. Diesmal gab es nur zwei Beispiele nämlich den Ghettoblaster, was eben kein Sprengsatz sei und Wham, was eben nichts mit dem Akkusativ „Wen“ zu tun hat.
Als pädagogische Einheit folgte das Medley, währenddessen heimlich von hinter dem Vorhang gefilmt wurde. Weiter ging es mit „Sing mal wieder“ und auch da wurde gefilmt, allerdings aus einer seitlichen Perspektive, was ich erst mitbekommen habe, als später ein Clip mit eben diesem Song in den sozialen Medien auftaucht. Die Werbekampagne der Jungs läuft! Friedemann meinte diesmal nach dem Teil, wo wir nachsingen „So, jetzt seid ihr eingesungen, dann machen wir jetzt was dreistimmiges“. Über eine bestimmte Geste bedeutete er uns, wir sollten jedes Mal etwas lauter werden, was aber nur in sehr geringem Umfang geschah. Um uns noch eine Etage lauter andeuten zu können, zuppelte Friedemann sein Hemd aus der Hose, um mit den Armen noch höher zu kommen, es wurde trotzdem nur minimal lauter. Das hatte ich bei anderen Konzerten schon deutlich kraftvoller erlebt und trotzdem klang es gut. Dän kündigte das letzte Lied des Abends an und wies darauf hin, dass sie in einem Jahr, nämlich am 23.9., wieder hier sind. Es folgte der Dank an die Beschäftigten der Siegerlandhalle, Sanitäter, Einlass, Verkauf und alle, die einen Job gemacht haben, sowie an Lichttechniker Christof Winkel und Tontechniker Kuno. Der Hinweis auf den Afterglow und der Dank ans Publikum durften nicht fehlen, bevor der reguläre Konzertteil mit „Ich habe kein Tattoo“ endete.
Die Jungs bekamen reichlich Applaus und kamen für die Zugaben wieder. Nach „Deutsche Bahn“ und „Jetzt und hier“ folgten das Konzert-Selfie der Jungs, der Hinweis auf den Newsletter (ein Anachronismus in der Zeit von Social Media) und als allerletztes Lied „Das Leben ist schön“.
Nach einer sehr abenteuerlichen Suche nach einem Restaurant und leckerem Essen gings zur Halle, nach netten Gesprächen gings los.
Spoiler:
„Wir sind Alte Bekannte“ war das Startlied und hier haben sich Ingo und Friedemann bei „der Vögelein Lied“ schon einen herrlichen Blick zugeworfen, der jede Menge Spaß auf der Bühne verhieß. Bei „Bunte Socken“, dem Titelsing des dritten Albums, grinste dann Dän über einen Fehler beim dritten zeigen der Socken und es wurde deutlich, dass er doch recht gut drauf war.
Er begrüßte uns mit den Worten, dass sie nach Monaten - nein Jahren – des Wartens, Hoffens, Bangens, sich Verzehrens heute endlich wieder einmal in Siegen sein dürfen. Intern hätte die Halle einen exzellenten Ruf und in Anbetracht der Pandemienachwirkungen und aktueller finanzieller Verwerfungen freuen sie sich sehr, dass doch so viele gekommen sind. Er findet das Konzept, dass sich Band und Publikum im gleichen Raum aufhalten einfach unschlagbar.
Dann erzählte er noch, dass er letztens eine Frau im Publikum häufiger angelächelt habe, in der Pause dann zu Ingo meinte, dass seine Frau heute aber recht reserviert wirken würde. Darauf konnte Ingo nur antworten, dass seine Frau da gar nicht anwesend gewesen wäre. Wenn wir uns heute also von ihm angelächelt fühlen würden, liege das daran, dass er uns für die Partnerin eines Bandkollegen halten würde. So ehrlich würde es heute auch den ganzen Abend über weiter gehen, alles was auf der Bühne passiert ist live und echt, was auch für die Beatbox gelte, die hauptsächlich von Clemens und Björn ausgeht. Als Ingo dann auch auf Dän zeigte, schaute dieser zur anderen Seite, als ob da noch jemand stehen würde, den Ingo meinen könnte, was natürlich nicht der Fall war.
Dän stellte Friedemann als neues Bandmitglied vor und wies darauf hin, dass dieser wirklich so jung ist, wie er aussieht und sie ihn deshalb gebeten haben, wenigstens den Bart stehen zu lassen. Er wäre ihnen als FSJ-ler zugewiesen worden, so dass sie inzwischen ein Zwei-Generationen-Projekt wären. Bei „Voice of Germany“, der erwachsenen Version, habe er in der ersten Runde alle vier Buzzer bekommen, er hätte also zu jedem der Juroren, die mit dem Rücken zu den Kandidaten saßen, gehen können. Friedemann hatte sich für Yvonne Catterfeld entschieden und ist bis ins Halbfinale gekommen. Da sie sich keinen Finalisten leisten könnten wäre Friedemann nun genau der richtige für sie und wir dürfen ihn jetzt in einer Hauptstimme erleben. Das Lied handelt von einer Frau, die das Zustandekommen einer Beziehung sehr deutlich in die eigenen Hände nimmt, so dass das Lied konsequenterweise „Du hast mich in dich verliebt“ heißt.
Dän fuhr anschließend fort, dass es bei Musikern ja nicht um jung oder alt gehen würde, sondern um gut oder schlecht und Friedemann wäre auf jeden Fall ein guter Musiker. Im Bandalltag hätte sich auch nicht großartig etwas geändert, nur ein bisschen mehr Zeit muss auf der Autobahn eingeplant werden für die Spielplätze. Dann wechselte er zu den aktuell schrecklichen Zeiten, wo man der Meinung sein könnte, dass es kaum noch schlimmer gehen kann. Wenn er dann allerdings an die Wahlen in Amerika 2024 denkt und sich fragt, wer da wohl Präsident wird, kommen ihm Zweifel. Da wir das aber nicht beeinflussen können, wäre es gut, wenn wir uns um das kümmern, worauf wir Einfluss haben, also auf unseren eigenen kleinen Bereich. Da hätten wir heute alles richtig gemacht, in dem wir eine arg gebeutelte kleine Combo unterstützen. Wichtig wäre auch, sich selber nicht ganz so ernst zu nehmen und es auch anderen nicht schwerer zu machen, als unbedingt nötig. Das Lied dazu heißt „Leben und leben lassen“, direkt danach ging es mit „Es macht Spaß, auch mal nett zu sein“ und hier gefiel mir Däns Stimme deutlich besser, als beim letzten Mal.
Ingo ging dann zur Seite und holte Dän dessen Wasserflasche, während jener erzählte, dass es sich um Soul Bottles handelte und sie immer lokales, sprich in diesem Fall echtes Siegener Wasser trinken. Dann wies er auf den inhaltlichen Fehler im Lied hin, den er auf seine Kappe nimmt, denn im Text heißt es, „es kostet nichts“, die Frau an der Toilette aber trotzdem 70 Cent bezahlt. Jetzt wird er wieder ehrlich und gibt mit dem nächsten Lied einen Tipp zum Energiesparen, das funktioniert nämlich wunderbar, wenn man einfach im Bett bleibt und es folgte die „Ode an die Schnarchnasen“. Mit „Verboten“ ging es weiter und Clemens übernahm für die nächste Moderation.
Er erzählte, dass er ein „Das Glas ist halbvoll“-Typ ist, schließlich kann man ja nachfüllen oder den Rest in ein kleineres Glas umfüllen. So hatte er während der Coronapandemie viel Zeit für seine Hobbys, er konnte in Ruhe Socken sortieren oder kochen. Dabei hat er gelernt, dass glatte Petersilie viel aromatischer ist als krause und so hat er sich ein Bügeleisen besorgt. Die Röstaromen bekommt man tatsächlich nur so ins Essen. Manchmal wäre es beim Bügeln allerdings so euphorisch, dass er sich in den eigenen Finger bügelt und sich dann über seiner eigene Doofheit ärgert. Dann erinnert er sich an sein „Glas-halb-voll“- Motto und freut sich, weil er der Meinung ist, dass es besser ist, irgendetwas zu fühlen, sei es körperlich oder emotional, als nichts zu fühlen. Es folgte „Solang ich noch was fühle“ und hier habe ich es zum ersten Mal erlebt, dass mitgeklatscht wurde.
Das Publikum war insgesamt wirklich gut drauf, hat Stimmung gemacht und richtig viel mitgeklatscht, nur hier passte es für mich so überhaupt nicht. Bei „Billig Jeans“ passte es dafür umso besser und Björn übernahm für die nächste Ansage. Im AG kommt wohl häufiger die frage, ob sie das hauptberuflich machen, was bei ihm als erstes die Frage auslöst, ob sie so schlecht wären? Sie spielen immerhin 120 Konzerte im Jahr, was sollen sie da sonst noch machen? Er erzählte, dass er seit zwei Jahren Papa ist, seine Partnerin und er hätten schon vor Corona gewusst, dass sie schwanger sind und er dachte sich, naja, er wäre 120 Tage weg, den Rest schafft er schon auch noch irgendwie.
Dann kam eben Corona und so konnte er die Zeit komplett mit seinem Sohn verbringen und er hat es geliebt, Vollzeitpapa zu sein. Den Satz, Kinder würden einem viel zurückgeben, kann er jetzt nachvollziehen. Es wäre eben nicht nur eine volle Windel, die er bekäme, sondern sein Sohn wäre gut für sein Selbstbewusstsein. Wenn er unter der Woche vormittags mit seinem Sohn auf den Kölner Spielplätzen unterwegs sei, wäre er der geilste Typ am Platz, die Frauen fingen an, über ihn zu reden und seine Frau um diesen tollen Mann zu beneiden, der so wunderbar mit dem Kind buddelt und schaukelt. Mit stolz geschwellter Brust liefert er dann seinen Sohn zum Mittagsschlaf ab, geht einkaufen, kocht und bringt nun auch wieder die Kohle nach Hause. In dieser Stimmung hat er „Powerfrau“ gelernt und klar, bekam er hier reichlich Applaus.
Dän erklärte, dass dieses Lied schon recht alt und nicht korrekt gegendert ist und Friedemann hat ihn darauf aufmerksam gemacht, dass einige Lieder der Wise Guys nicht mehr zeitgemäß wären. Deshalb wolle er schon einmal vorsichtshalber darauf hinweisen, dass in der zweiten Konzerthälfte ein Lied kommt, in dem man sich einen trockenen, heißen Sommer wünscht. Das Lied ist einfach in einer anderen Zeit und unter anderen Gegebenheiten entstanden. Dann bewarb er die Merchandiseartikel, es gibt drei CDs, davon zwei mit QR-Code, es wäre sinnvoll alle drei zu kaufen, weil es sich um eine Trilogie mit durchgehenden Handlungssträngen handelt, es gibt Shirts, auf denen die ausgefallenen Termine der letzten 2 ½ Jahre stehen, 4 Kinderlieder-CDs und Däns Solo-Album wären auch zu haben sowie die „Nicht mein Zirkus“-Beutel und das ist auch der Titel des letzten Liedes vor der Pause.
Nach der Pause ging es mit „Erober deine Welt“ weiter und Dän meinte, dass sie sich jetzt extra in Schale geworfen hätten. So würde doch gleich ein ganz anderes Gefühl entstehen, endlich wäre es wirklich ein Konzert und manche haben ja eine richtige Anzug-Figur, wobei er Clemens anschaute. Das wäre ganz unterschiedlich meinte Ingo und ergänzte „Ich würde in deinem blöd aussehen!“, was natürlich für reichlich Gelächter sorgte.
Dän wurde wieder ernst und erklärte, dass sie unterschiedlich viele Kinder haben. Friedemann hat altersbedingt noch keine, Ingo möchte keine, was er respektiert und tatkräftig unterstützt, Clemens und er haben je zwei Jungs, die schon groß und alt wären und Björns Sohn wäre noch so jung, dass sie als alte Hasen da in Erinnerungen schwelgen. Dieses Alter mit großer Neugier und zunehmender Mobilität wäre eine tolle Zeit gewesen, zumindest für das Kind und es folgte „Kleiner Terrorist“. Hier wurde beim Baby-Solo reichlich gelacht und auch bei anderen Stellen während des ganzen Konzerts über war zu merken, dass wieder viele Ersthörer da waren.
Dän erklärte anschließend, dass es für Bands gut wäre, wenn alle an einem Ort wohnen würden, was bei ihnen nicht der Fall ist. Früher waren sie zumindest alle Großstädter, bis sich einer entschlossen hat, den entgegengesetzten Weg zu gehen und aufs Land zu ziehen. Einige sind der Meinung, das Landleben wäre gut für Körper und Geist, während andere der Meinung sind, dass das Stadtleben doch deutlich mehr Vorzüge hat. In diesem Fall ist es so, dass Ingo der eine ist Ingo, die anderen sind der Rest und so folgte „In the Eifel now“ mit viel Gelächter und reichlich Applaus.
Bei „Sie ist perfekt“ tanzten einige mit und noch mehr bei „Jetzt ist Sommer“, was Clemens im Anschluss zu der Frage veranlasste, warum wir uns bei ihm jetzt alle wieder hinsetzen würden. Auf seine Frage, ob es uns gut gehen würde, gab es großen Jubel und er meinte, dass ihm das bei den Streaming-Konzerten total gefehlt hätte. Da gab es nur Emojis mit klatschenden Händen und sonst …(hier pfiff er so, wie leise heulender Wind). Dann ging auch er auf den Altersunterschied ein und das jemand so junges wie Friedemann ein Geschenk für die an sich noch ganz rüstigen Senioren, also Dän und ihn, wäre, weil es einfach schön ist, wieder mit Kin…also Jug… Friedemann zusammenzuarbeiten.
Friedemann hingegen könnte von der Erfahrung der Älteren profitieren, man müsste es nur einfach mal machen. Die Kommunikation stellt manchmal allerdings schon eine Schwierigkeit da, weil es eben eine andere Sprache ist, nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders. Diesmal gab es nur zwei Beispiele nämlich den Ghettoblaster, was eben kein Sprengsatz sei und Wham, was eben nichts mit dem Akkusativ „Wen“ zu tun hat.
Als pädagogische Einheit folgte das Medley, währenddessen heimlich von hinter dem Vorhang gefilmt wurde. Weiter ging es mit „Sing mal wieder“ und auch da wurde gefilmt, allerdings aus einer seitlichen Perspektive, was ich erst mitbekommen habe, als später ein Clip mit eben diesem Song in den sozialen Medien auftaucht. Die Werbekampagne der Jungs läuft! Friedemann meinte diesmal nach dem Teil, wo wir nachsingen „So, jetzt seid ihr eingesungen, dann machen wir jetzt was dreistimmiges“. Über eine bestimmte Geste bedeutete er uns, wir sollten jedes Mal etwas lauter werden, was aber nur in sehr geringem Umfang geschah. Um uns noch eine Etage lauter andeuten zu können, zuppelte Friedemann sein Hemd aus der Hose, um mit den Armen noch höher zu kommen, es wurde trotzdem nur minimal lauter. Das hatte ich bei anderen Konzerten schon deutlich kraftvoller erlebt und trotzdem klang es gut. Dän kündigte das letzte Lied des Abends an und wies darauf hin, dass sie in einem Jahr, nämlich am 23.9., wieder hier sind. Es folgte der Dank an die Beschäftigten der Siegerlandhalle, Sanitäter, Einlass, Verkauf und alle, die einen Job gemacht haben, sowie an Lichttechniker Christof Winkel und Tontechniker Kuno. Der Hinweis auf den Afterglow und der Dank ans Publikum durften nicht fehlen, bevor der reguläre Konzertteil mit „Ich habe kein Tattoo“ endete.
Die Jungs bekamen reichlich Applaus und kamen für die Zugaben wieder. Nach „Deutsche Bahn“ und „Jetzt und hier“ folgten das Konzert-Selfie der Jungs, der Hinweis auf den Newsletter (ein Anachronismus in der Zeit von Social Media) und als allerletztes Lied „Das Leben ist schön“.