Ja, und dazu hätt ich sie ganz gern geschüttelt, wahlweise einen links, einen rechts gepackt, Sari aus dem Weg und die beiden Dickschädel mehr oder minder sanft aneinander"geführt".
(Nachdem aber beide einen bzw. zwei Köpfe größer als ich sind, war das - abgesehen von Benimmregeln - aber sowieso unmöglich.)
Aber nein: Kurz nach der Bekanntgabe der Trennung - beim vorletzten Konzert von Andrea - sah ich die Jungs wieder, und im Afterglow wollte ich eigentlich unbedingt zu Eddi durch. Er war aber umringt von deutlich Jüngeren (im Teenager-Alter, die ihn ausquetschten.) Er sah mich, ich guckte ihn einfach nur vorwurfsvoll und verzweifelt an (faktisch war ich wütend) und raunte nur über die Köpfe der anderen hinweg (er musste Lippenlesen): Warum?! und bekam einen Blick als Antwort, in dem die ganze Antwort lag, der alles sagte und mich sofort verstummen und ihn verstehen ließ. Und ab dem Moment konnte ich ihm nichts mehr vorwerfen.
Die Gefühle in dem Blick mit (meinen) Worten ausgedrückt: Weil seine Sehnsucht nach einem eigenen Weg zu groß war. Und er gleichzeitig bedauerte, was es mit mir, mit uns machte. Und dass etwas grundsätzlich auch nicht in Ordnung war in der Band. (Es hatte ja noch viel mehr gekracht, Andrea stieg ja aus.)
Die Gesamtsituation wurde dann ja später in der wdr-doku sehr deutlich.
Das alles ist auch der Grund, warum sich die Teile in mir erst dann einigermaßen zusammenfügten, als Eddi nun musikalisch zurück kam. Nun gibt es die AB, die weiter zusammen Musik machen wollen, Eddi ist zurück und Sari hat seinen Weg gefunden. Da hoffe ich ja doch, dass er sich eines Tages noch besinnt und auch auf die Bühne zurückkehrt, aber irgendwie habe ich nach der wdr-doku (Fassung 2 aus dem März diesen Jahres) leider das Gefühl, dass er mit sich im Reinen ist als künftiger Lehrer. Wenn es das ist, was er will...
Ivonne: Der Vorteil, dass Du die Wise Guys nicht früher erlebt hast, liegt darin, dass Du die Abschiedszeit nicht mitmachen musstest. Genieße die Musik und die Aufzeichnungen! Ich tue es auch (wieder).
Je nachdem, wie sehr man Fan war, wie oft man da war, wie sehr man sich mit der Musik identifizierte (und irgendwie auch mit dem Wohlgefühl auf der Bühne), desto schwerer war es dann. Ich habe im Abschiedsjahr nochmal richtig Gas gegeben, was die Zahl der Konzertbesuche anging. Ich dachte, ich müsste, ich sei es meiner Leidenschaft für ihre Musik und der inneren Verbundeheit schuldig, sie auch da intensiv zu begleiten.
Im Nachhinein habe ich Zweifel, ob die Idee so gut war. Eigentlich hatte ich vor der "Abschiedsmeldung" im Jahr 2012 selber schon ein wenig losgelassen, durch meinen Umzug von Köln zurück nach Nürnberg sah ich sie deutlich weniger. Und nun machten sie Schluss - und die Wirkung war eine völlig andere, wie wenn ich selber "ausgedünnt" hätte. Also: Vermutlich wäre es für mich leichter gewesen, wenn ich im Abschlussjahr nicht 24 Konzerte besucht hätte - und damit gehörte das Jahr zu den drei mit den meisten WiseGuys-Konzerten für mich, und das, obwohl ich eben nicht mehr in Köln wohnte.
Nun ist eine andere Zeit, die Wise Guys hatten eine laaaaange Geschichte und in gewisser Weise haben sie sie auch jetzt noch, da wir sie ja weiterhin hören.
Et es wie et es.