Tollhaus, Karlsruhe 23.11.2019

[Ivonne]

Kurzversion für Querleser

mit Neuhörerin gefahren, die völlig begeistert war
schwierige Parkplatzsuche u.a. wegen Traktoren

1.Hälfte
Es macht Spaß auch mal nett zu sein
Das Leben ist schön
Ich kann nicht klagen
1. Cover
Mädchen lach doch mal
Du bist wieder hier
Beatbox und Medley
Montagsallergie
Schöne neue Welt
Partykracher

2. Hälfte
Ich habe kein Tattoo
Wenns nach mir ging
Erober deine Welt
Der perfekte Mann
2. Cover
Verboten
Heute ist mein Tag
Viel zu verliebt
Wo der Pfeffer wächst
Perfekt

Zugaben
Sonnenschein
Jetzt und hier
Wir sind da

Afterglow
kein Lied, Ingo ist so angeschlagen, dass er sofort ins Taxi steigt



Vor dem Konzert:
Ich bin mit meinen Kindern schon sehr zeitig losgefahren, weil wir noch de Zoo besuchen wollten, es hat sich gelohnt. Hoch im Kurs standen die Seelöwen, die Erdmännchen und die Affen, da war Action angesagt. Dann stellte mein Sohn fest, dass sich mein Schuh auflöst und so fuhren wir noch Schuhe kaufen, zum Glück bin ich fündig geworden, in Fulda hatte ich letztens Pech. Danach fuhren wir zu Zurveela, die dann mit Cookie um die Ecke kam.  Die Kids verstanden sich auf Anhieb, spielten Kartenspiele und genossen die "Viersamkeit". Dann bezogen wir unser Nachtquartier und schon gings ins "Purino", wo noch CliCla, Andreas und seine Freundin dazustießen. Von da waren es nur ein paar Minuten zum Tollhaus, wo wir noch auf andere alte Bekannte stießen, unter anderem Peanuts und uVo.

Das Konzert:
Los ging es mit "Es macht Spaß, auch mal nett zu sein" und "Das Leben ist schön", bei dem die Choreo immer noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist, irgendwer gerät doch noch aus dem Takt , aber sie finden sich immer wieder rein . Es gab langanhaltenden Applaus, so dass Dän sich dann für die für Karlsruhe typische Begrüßung bedankte und treffend feststellte, dass Karlsruhe eine schöne Stadt mit vielen Baustellen ist. Bevor es jetzt so richtig losgeht, möchte er aber noch kurz was zum Thema fotografieren sagen.

Fotografieren:

Es ist zwar etwas old school, aber ihre Konzerte sind schon so angelegt, dass man sie vor Ort live genießen kann, wir bräuchten sie nicht mitzufilmen, um sie dann zu Hause in Ruhe auf dem Sofa anzuschauen. Sie verstehen aber auch, dass in Zeiten, wo man alles, was man tut, sieht, erlebt und isst, fotografiert und ins Internet stellt, wir gern ein Erinnerungsfoto haben wollen. Sie posen jetzt also 10 Sekunden für uns, damit wir unser Foto bekommen und danach, wenn wir die Handys dann weggeräumt haben, schon das befreiende Gefühl merken, dass diese Sache jetzt schon erledigt ist. Wenn wir die Bilder dann später irgendwo hochladen, sollen wir bitte nicht vergessen, die "Alten Bekannten" zu markieren, das wirkt als Multiplikator.

Die CD heißt "Das Leben ist schön" und um uns dieses Gefühl vermitteln zu können, brauchen auch sie hin und wieder Motivation, denn auch ihnen ist bewusst, dass nicht immer alles schön ist.

Überleitung zu "Ich kann nicht klagen" :

Zum Glück haben sie aber eine Geheimwaffe in der Band und das ist Nils. Dän vermutet bei ihm einen genetischen Defekt, diese gute Laune ist extrem zermürbend, aber eben auch ansteckend.

Nils kann daher voller Überzeugung sagen "Ich kann nicht klagen"! Anschließend erklärte Dän, dass wir keine Panik zu bekommen brauchen, es geht nicht so unerträglich positiv weiter wie es mit den ersten drei Liedern angefangen hat. Schon im folgenden Titel geht es um ein Thema, dass in Deutschland zunehmend zum Problem wird, nämlich die Urbanisierung.

Überleitung zum 1. Cover:

In den Städten explodieren die Mieten und die Straßen sind zunehmend verstopft, während auf dem Land die Infrastruktur verschwindet. Auch sie als Band sind da keinen Deut besser, da 80% von ihnen in einer Stadt wohnen. Bei Clemens wäre das mit Bonn zwar ein Grenzfall, während Björn in der Stadt schlechthin wohnt, nämlich in Berlin. Nils ist nach Kiel zurück gezogen und er selbst ist bekanntermaßen nie aus Köln weggekommen. Nur Ingo als leuchtendes Beispiel ist den umgekehrten weg gegangen und aus Köln in die Eifel gezogen. Da sie sich dort inzwischen auch etwas auskennen, schließlich hat Ingo sein Studio dort, wollen sie jetzt einmal Bilanz ziehen und so folgte "In the Eifel now", bei dem der Refrain schon recht ordentlich vom Publikum mitgesungen wurde, besonders nach der Zeile "man säuft dich zur Begrüßung untern Tisch"

Nach diesem ersten Cover ging es weiter mit "Mädchen, lach doch mal" und Däns Ansage, dass das Lied von 1998 ist, und es damit in den USA schon Bier trinken darf.

Überleitung zu "Du bist wieder hier" :

Er erklärte dann, dass man bei Ingo vorn ins Haus ebenerdig rein gehen kann, im Haus geht man dann einen Etage tiefer zum Studio und wenn man von dort das Haus verlässt ist man wieder ebenerdig, was ihn nach wie vor sehr verwirrt, die schiefen Böden in der Eifel sind daran schuld.

In Ingos Studio hat Clemens ihnen allen ein Klavierstück vorgespielt, dass sehr beruhigend wirkte und so hat Dän ein Schlaflied dazu geschrieben,

Spoiler:

das kommt jetzt so früh im Programm, damit wir es noch wach erleben. Das war für unsere Truppe diesmal überhaupt kein Problem, stimmts Zurveela ?!

Nach "Du bist wieder hier" bedankte sich Clemens dafür, dass er dieses Lied jetzt das erste mal mit Nachtlichtern gesungen hat und das es sich sehr gemütlich angefühlt hat. Dann ging er auf die achtziger Jahre ein

Überleitung zum Medley:

und das Falco mal gesagt hat, dass jemand, der sich an die 80er erinnern kann, diese nicht erlebt hat. Es wurden viele tolle Dinge erfunden, wie Schulterpolster, Schnurrbärte, die Vokuhila, von der er immer noch träumt, Pacman, Supermario, CD-Player, Airbags … aber eben auch das Beatboxing. "Wenn wir so etwas hören, wie … [es folgten die Beispiele] … dann ist das genauso schwer, wie es klingt!" (OT Clemens) In der Band haben sie das Glück, dass drei Beatboxen können, die anderen machen das glücklicherweise nur in der Garderobe oder im Auto. Es ist auch alles live und damit wir das auch verfolgen können, wird Björn beginnen, Dän wird sich elegant hineinverzahnen und dann folgt er als Häufchen … Sahne.

und so folgte das Achtziger-Jahre-Medley. Dann sang Nils von seiner "Montagsallergie" und Dän meinte, dass sei ihr erster Oldie, immerhin schon 2 Jahre alt und damit noch in der Krabbelgruppe. Von dem Medley, das Clemens arrangiert hat, gibt es inzwischen auch ein Video auf YouTube, da können wir es uns nochmal anhören. Dann wies er auf das Hilfswerk MISEREOR hin, dessen Gründerin in Gießen im Konzert dabei war und sie auf den neuesten stand gebracht hat. Das Butterflies-Projekt betreut Kinder in Dehli unter anderem mit einem Arztbus und inzwischen wird dort an einem neuen Zentrum gebaut, dessen Einweihung für Februar 2020 geplant ist und da werden Vertreter vieler verschiedener Religionen anwesend sein und er ist der Meinung "...das die da irgendwas verdammt richtig machen!" Außerdem achten auch sie auf Umweltschutz, z.Bsp. durch Nutzung von Solaranlagen. Aus den USA hingegen kommt eher der Trend zu Isolation und Abschottung,

Spoiler:

aber sie wollen da nicht den "Sand in den Kopf stecken" , wie L. Matthäus es mal ausdrückte,

Sie wollen zeigen, dass mehr miteinander reden evt. hilfreich sein könnte und es folgte "Schöne neue Welt". Björn übernahm und erklärte, was wir so am Merchandise-Stand finden können. Da wäre als erstes die aktuelle CD inklusive QR-Code,

Spoiler:

für DIY-Liebhaber, die sich mindestens vier freunde zum Plätzchen backen und singen einladen

das Notenheft, dann das aktuelle Tour-Shirt

Spoiler:

ganz passend für das Stadtbild und außerdem haben sie diesmal die Städte nach Wichtigkeit sortiert. Karlsruhe steht zwar nicht ganz oben, aber immerhin noch in der ersten Spalte und was ganz wichtig ist, noch ÜBER Stuttgart.  Zum Glück wusste ich inzwischen über die Rivalität zwischen den zugehörigen Fußballklubs Bescheid und ausgerechnet dieses Spiel stand dann am Sonntag an.

und die Postkarte

Spoiler:

für die wir selbstverständlich eine passende 60c Briefmarke bekommen. Jemand aus der ersten Reihe meinte dann, 80c, aber Björn sagte, dass es 60c sind, sie hätten jetzt schon über 300 stück abgegeben und meinte dann "Toll, ein Zwischenquatscher aus der ersten Reihe! Den Gag mit dem selbstklebend spare ich mir jetzt!"

Dann meinte er noch kurz, dass sie auch gern noch in anderen Locations spielen würden

Spoiler:

z.Bsp. am Ballemann oder beim Après Ski

und als letztes Lied der ersten Hälfte folgte "Partykracher".

Weiter ging es mit "Ich habe kein Tattoo" und Däns Ansage zum modischen Konzept.

Ansage Outfit:

Während sie in der ersten Hälfte auf Uniformität setzen mit gleichen Anzügen, Schuhen, Einstecktüchern, Socken und so weiter, und dafür extra beim Herrenbest.. äh ~ausstatter waren, durften sie für die zweite Hälfte selber etwas shoppen. Die Vorgabe von Björn war lediglich, dass die Grundfarben schwarz und weiß sein sollten und dazu ein dezenter, blauer Akzent! Die Blicke Richtung Nils waren wieder köstlich und Dän ergänzte, dass man da sehen kann, das Schleswig-Holsteiner keine halben Sachen machen. Nils ist auch nicht unhöflich oder hat es eilig. In der "Schlauuhr" aus dem Hause "Apfel" sind lediglich die Akkorde für die Lieder eingespeichert. Das ist übrigens ein Insider-Tipp für alle Sänger, es ist sinnvoll sich vor einem Lied auf eine gemeinsame Tonart zu verständigen! Nils macht das jetzt nochmal vor, wir hören zwar nichts aber wir sehen es.

Nils stimmte "Wenn's nach mir ging" an und anschließend übernahm Björn für die nächste Ansage

Überleitung zu "Erober' deine Welt" :

Leider geht es ja nicht immer nach uns und zum vergleichen werden ja häufig die runden Geburtstage genutzt. Mit 30 wird erwartet, dass man einen Abschluss in der Tasche hat, was bei ihnen in der Band drei nicht geschafft haben. Mit 40 wird erwartet, dass man eine Familie gegründet hat, möglichst mit mehr als einem Kind, was bei ihnen in der Band zwei nicht geschafft haben. Wobei ich mich da immer frage, wer da noch Kinder hat, soweit ich weiß sind es doch nur Clemens und Dän? Mit 50 sollte man froh sein das man noch lebt...und manchmal merkt man eben, dass man diesem Weg nicht gefolgt ist. dann hat man zwei Möglichkeiten, entweder man verzweifelt oder man sagt sich, dass im eigenen Leben auch nur der eigene Weg zählt.

Weiter ging es mit "Erober' deine Welt", direkt gefolgt von "Der perfekte Mann".

Überleitung zum 2. Cover:

Dän erklärte dann, dass Ingo beim ersten der beiden Songs eine Body-Percussion hat, er sei zwar krank, aber gut, und hat Musik studiert genau wie Clemens. So sieht man, dass die Band aus zwei echten Profis besteht und aus dreien, die mal bei den Wise Guys waren. Dann ging er erneut auf die achtziger Jahre ein, den Fall der Mauer und den Zusammenbruch der Sowjetunion. Wäre das nicht passiert, säße Björn heute immer noch in Ostberlin fest, sie würden ihn aber besuchen und ihm Pakete schicken. So gut die Reise- und Arbeitsfreiheit auch ist, so gibt es auch immer Verlierer, weil sich z.Bsp. die Konkurrenzsituation auf dem Arbeitsmarkt verschärft hat. Sie haben da einen tragischen Einzelfall aus der Tourismusbranche in Spanien und es folgte "Ladislav schon wieder"

Nach diesem zweiten Cover ging es weiter mit "Verboten" und Clemens' Ansage zu seinem tollen Tag

Überleitung zu "Heute ist mein Tag" :

Da wacht er auf und hüpft ins Bad, wie Heidi die Alm runter, geiler Typ im Spiegel, alle sind nett zu ihm und er ist nett zu allen - was nicht oft vorkommt - und freut sich, dass sie fünf zusammen singen dürfen. Dabei schreibt Dän großartige texte und bei Ingo weiß er gar nicht, wie er alles aufzählen soll: Ingo produziert die CDs und schneidet und dreht die Videos und macht ein Haufen Technikkram, von dem er (Clemens) nichts versteht und das obwohl er krank ist. Dann zögerte Clemens kurz und ergänzte, dass es ihm total Leid tut, dass Ingo krank ist, das wäre ein bisschen so, als wäre Grobi aus der Sesamstraße krank und wenn er könnte, würde er Ingos Erkrankung gern auf sich nehmen - aber zum Glück geht das nicht... Bei Björn ist das faszinierende, dass er mit seiner Stimme Infraschall erzeugen kann, das ist super, um Mauern einzureißen oder Klamotten zu trocknen. Tja und Nils hat einfach wahnsinnig talentierte Kollegen

Während er nur wenige dieser Tage hat, hat Nils fast nur "Heute ist mein Tag"-Tage! Dän ging dann erneut auf die schwierige Stockwerklage in der Eifel ein und darauf, dass es inzwischen vier Komponisten gibt

Überleitung zu "Viel zu verliebt" :

die sich alle bemühen, Musik passend zu den von ihm vorgelegten Texten zu schreien, wie z. bsp. Nils mit dieser locker leichten Pop-Reggae-Anleihe zum locker leichten "Ich kann nicht klagen", nur einer macht das anders, nämlich Ingo. Er liest sich den Text durch und egal, worum es geht, es wird immer ein Dancefloor. Das nächste Lied handelt von einem extrem missglückten ersten Date und er hatte eine melancholische Melodie mit vielen Mol-Akkorden erwartet. Was macht Ingo? Dancefloor!

. Nach "Viel zu verliebt" ging es weiter mit "Verboten" und "Wo der Pfeffer wächst". Dän danke allen, die heute einen Job gemacht und damit zum Gelingen dieses Konzertes beigetragen haben. Er dankte der Technik Crew, es war die beste die heute verfügbar war und es war toll im Tollhaus! Am 8.5.2020 sind sie wieder im Tollhaus, exakt 75 Jahre nach Kriegsende mit einem dann hoffentlich gesunden Ingo, der dann noch ganz anderes rocken kann, als heute. Wobei ich dazu sagen kann, dass diejenigen, die Ingo noch nie gesehen haben, kaum gemerkt haben dürften, dass es ihm nicht gut geht. Wer ihn dagegen schon öfter gesehen hat, konnte deutlich merken, dass er sich sehr zurückgehalten hat und einfach nicht so präsent war wie sonst. Dän ergänzte noch, dass ganz Spontane ja morgen noch nach Stuttgart kommen könnten, um dort mit ihnen den Sieg der Karlsruher über die Stuttgarter zu feiern, was beim Publikum natürlich extrem gut ankam. Sie verabschiedeten sich mit "Perfekt" und den Zugaben "Sonnenschein", "Jetzt und hier" (wo Ingo tatsächlich noch mithüpfte, dann aber flott recht bleich wurde) und "Wir sind da".

Afterglow:
Wie von Dän angekündigt, gab es kein Lied mehr, da Ingo sofort zum Taxi ging. Die anderen vier verteilten sich und ich holte mir bei jedem ein Foto mit den Kids und mir. Leider fehlt nun Ingo in der "Sammlung" und mit allen drei Kids werde ich vermutlich erst 2021 wieder auf einem Konzert sein, meinem Großen reicht ein Konzert pro Tour. Die Mittlere traute sich nicht Dän zu fragen, warum der Titelsong nicht als erstes auf dem Album ist, also übernahm ich das für sie. Sie fanden es gut, mit der Beatbox von "Es macht Spaß, auch mal nett zu sein" anzufangen, außerdem wäre das bei den WG auch öfter so gewesen, dass der Titelsong nicht das erste Lied ist, das muss nicht automatisch so sein. Sie war auch die einzige, die ein Tour-Shirt wollte und sich, nachdem wir schon bei zweien zum fotografieren waren, dann doch noch die Autogramme geben lassen wollte. Schließlich waren wir fertig, verabschiedeten uns von Andreas, seiner Freundin und etwas später auch von CliCla und Cookie und dann gings zu Zurveela.

After-Afterglow:
Am nächsten Vormittag waren Cookie, CliCla, Zurveela mit Mann und Tochter, meine Kids und ich noch im Alex brunchen, sehr reichhaltiges Buffet und richtig lecker. Zurveelas Mann bespaßte bei Bedarf die Kinder, so konnten wir noch schön eine Runde quatschen. Danach haben wir uns noch das Karlsruher Schloss (sehr schön) und den Bundesgerichtshof (gleich daneben und sehr unschön) angesehen, die Mädels durften in der Zeit auf einem Baum herumklettern. Dann verabschiedete sich auch Cookie, CliCla und Zurveelas Mann waren schon früher gegangen, und wir restlichen Gestalten fuhren zu Zurveela, wo sie noch ihre "Danke, dass wir bei dir übernachten durften"- Massage bekam und dann war es auch schon Zeit, nach Hause zu fahren. Das ging auch ganz gut, bis ca.45 Minuten vor dem Ziel - dann gabs Nebel, aber sowas von! Nebelschlussleuchte und 50km/h inklusive.