Ihr wart nicht da? Ohje!
Konzertberichte gibt es ja nur noch selten, aber soviel muss festgehalten werden:
Die alten Bekannten beschrieben dieses Konzert in Göttingen im Afterglow und teilweise schon während des Programmes als das heißeste, dass sie je hatten! Yeahha!
Das Publikum war heiß, der Saal war heiß und die Performance/Choreographie, sowie das Outfit, machte unsere Lieblingsband noch heißer. Alle Anwesenden waren nach diesem gemeinsamen Konzertabend feucht, erschöpft und ausgelaugt.
02.09.2019, 01:46 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.09.2019, 01:54 von cookie.)
Konzertbericht Göttingen 31.8.19
Gestern Abend fand es nun statt – mein heißerwartetes erstes Konzert der neuen Tour, das 5., dass die AB mit dem neuen Programm überhaupt gespielt haben.
Und heiß war es – im wahrsten Sinne des Wortes! Göttingen versucht im Moment alles, um sich bei der Band als die Stadt mit den unerfreulichen Spielstätten einzubrennen. Nachdem das Konzert im Dezember schon kurzfristig verlegt werden musste und der Abend dann ohne Getränkeverkauf und ohne Catering für die Band stattfand, haben sie sich jetzt auf eine neue Technik verlegt: statt aushungern gab es jetzt garkochen.
Die Weender Festhalle ist ein Flachbau, bei dem aus irgendwelchen Gründen die Klimaanlage nicht funktionierte. Draußen waren auch am Abend noch 32°C, drinnen deutlich mehr. Und das nur im Publikum. Auf der Bühne im Scheinwerferlicht muss es die Hölle gewesen sein – inklusive Fegefeuer!
Ich hoffe, das Göttinger Publikum brennt sich ebenso ein als Publikum, das sich durch nichts abschrecken lässt und trotzdem einfach nur begeistert feiert und den Saal rockt. Wir haben uns auf jeden Fall die größte Mühe gegeben!
Dän hat zwischenzeitig auch schon angemahnt, wir mögen uns unsere Kräfte doch bitte einteilen…
Und Grund zum Feiern gab es genug – der Abend war absolut genial! Auch heute Morgen habe ich noch ein breites Grinsen im Gesicht.
Ich war aber derart mit gucken, hören, lachen und feiern beschäftigt, dass ich mir Dinge wie die Reihenfolge der Lieder oder ähnliches leider nicht merken konnte. Ich versuche mal, was ich noch zusammenbekomme, aber nicht hauen, wenn ich mich bei der Reihenfolge irre.
Die Band kam auf die Bühne, wobei sich das etwas kompliziert gestaltete, weil sie erst aus dem Abstellraum, der als Garderobe diente, rausmussten, dann die Bühne hintenrum umrunden mussten und dann von der anderen Seite hochkonnten. Wirkte irgendwie putzig…
Sie starteten sofort mit „Es macht Spaß, auch mal nett zu sein“ und ab der ersten Sekunde herrschte Partystimmung im Saal. Es ging dann direkt weiter mit „Das Leben ist schön“ gefolgt von „Sonnenschein“ und der Saal kochte. Buchstäblich…
Ich habe selten so geschwitzt wie an dem Abend, aber die Jungs sind da oben fast zerflossen. Dän begrüsste uns und erzählte dann auch, manche Dinge bei einer neuen Tour müssten sich erst einmal im Alltag bewähren. Sie hätten die Anzüge zum Beispiel im November gekauft, und damals hätte sich das gut angefühlt…
Meine Güte, haben die geschwitzt. Auf ihrem Tischchen hatten sie eine Schachtel Kosmetiktücher und waren ständig damit beschäftigt, sich abzutrocknen. Was zu sehr viel Kaspereien im Hintergrund führte. Sie haben sich nämlich auch gegenseitig abgetupft, Luft zugefächelt mit allem, was sich finden liess und auch die Einstecktücher (ich würde sie jetzt magentafarben nennen) mussten eine Menge aushalten.
Spoiler:
Dän erzählte dann von vielen Problemen in der heutigen Welt. Eines davon sei zum Beispiel die Urbanisierung und Landflucht, immer mehr Menschen würden vom Land in die Städte ziehen. Auch bei ihnen in der Band sei das so. Clemens würde zum Beispiel in Bonn wohnen, das sei ja immerhin fast eine Stadt, Björn in Berlin, Nils in Kiel und er selbst in Köln (Hier gab es Beifall aus den hinteren Reihen, was er kommentierte mit „Danke, das ist absolut gerechtfertigt“). Nur Ingo hätte es anders gemacht und sei vor 2 Jahren von Köln in die Eifel gezogen, was jetzt dazu führen würde, dass auch die Anderen öfters mal dort wären und das Leben da kennengelernt hätten.
Es folgte „You’re in the Eifel now“, und wenn man, wie ich, mal auf dem Dorfe gelebt hat, haut es einen dabei vor Lachen fast vom Stuhl.
Und jetzt könnt ihr mich schlagen, aber ich krieg die Reihenfolge beim besten Willen nicht mehr hin.
Ich glaube, als nächstes kam „Ich kann nicht klagen“.
Spoiler:
Clemens sagt es an und erzählte sinngemäß, es gäbe ja so Tage, da könnte man echt nur jammern. Da müsse man hier in so einer zweifelhaften Halle spielen, es gäbe keine richtige Garderobe sondern nur einen Abstellraum zum Umziehen, keine eigene Toilette, dafür müsste man nach Timbuktu laufen, in der Halle wären gefühlt über 30°C und dann müsse man auf die Bühne bei gefühlt 72°C und Saunaklima und dort dann singen. Aber dann würde er das wunderschöne Publikum sehen und die wunderschönen Kollegen im Hintergrund und würde sich denken „Eigentlich kann ich nicht klagen“.
Die Mööörderhitze war auf jeden Fall alles bestimmendes Thema an dem Abend.
Ob jetzt Björn liebevoll von Nils die Glatze abgetupft bekam oder Ingo Clemens mit seinem Einstecktuch Luft zufächelte…
Bei einem Lied war die Ansage beendet und alle warteten auf den Einsatz, aber nichts passierte. Irgendwann sah man dann Nils verzweifelt auf seiner Uhr rumhämmern und es kam ein klägliches „Die Finger sind zu nass!“ Dän musste dann helfen kommen, damit sie endlich ihren Anfangsakkord bekamen…
Oder Clemens, der vom Fotoshooting beichtete und von dem Wasserschlauch, der auf sie gehalten wurde: „Damals waren die Anzüge nicht so nass…“
Weitere Lieder in der ersten Konzerthälfte (in mir derzeit nicht mehr erinnerlicher Reihenfolge) waren
Erober deine Welt
Schöne neue Welt
Spoiler:
an der Stelle „bleibt noch der Kirgise, der war körperlich ein Riese“ warf Björn einen sehr witzigen schelmischen Blick zu Dän… köstlich!
Du bist wieder hier – dieses wunderwunderschöne Lied wurde von Dän angesagt.
Spoiler:
Er erzählte davon, dass er bei der ersten Tour von seinen Depressionserfahrungen berichtet hat und ganz erstaunt war, wieviel positive Rückmeldung er dazu bekommen habe. Das folgende Lied würde auch davon erzählen, was für Päckchen jeder von uns mit sich herumtragen würde und wie man sich vielleicht trotzdem da heraushelfen könne.
Wenn’s nach mir ging
80er Medley – Wow, einfach nur wow!
Spoiler:
Clemens berichtete, in den 80ern seien viele Dinge erfunden worden. Z.B. Commodore, Pacman, Björn…. Und eben auch Beatboxing. Und daraufhin lieferten Björn, Clemens und Dän ein unglaublich geniales Percussionstück, bei dem mir wirklich der Mund offen stehenblieb, direkt übergehend in ein Medley aus 80er Jahre – Stücken ….Aaaaaaah, Party!
Partykracher –
Spoiler:
Das letzte Stück vor der Pause wurde angekündigt mit den einleitenden Worten aus der Reihe, es sei ja ganz nett, jeden Abend vor 300 Leuten zu spielen, aber so richtig Kohle würde man mit A Cappella – Musik ja nicht machen… Sie würden sich das jetzt nochmal so 1 ½ Jahre ansehen, aber wenn es mit den Einnahmen nicht besser laufen würde, hätten sie sich überlegt, das Konzept zu ändern. Wir müssten uns dann nur an einen neuen Bandnamen gewöhnen…
Danach kam die Pause.
Diese erste Konzerthälfte hat mich schon absolut begeistert. Das Bühnenbild , die Beleuchtung, die Choreographien und die Musik – es passte einfach! Toll, toll, toll!
Und dafür, dass das Programm so neu ist, war ich begeistert, wie reibungslos das lief. Nur ganz gelegentlich merkte man kleine Texthängerchen oder einer stand noch falschrum, wenn sich alle Anderen schon umgedreht hatten, aber das war echt kaum zu merken.
In der Pause waren alle nach draußen gegangen und man hatte sämtliche Fenster und Türen aufgerissen - allein, gebracht hat es nichts. Also hieß es weiterschwitzen.
Die Jungs kamen auf die Bühne, nachdem sie sie erst wieder strategisch umkreist hatten, und starteten direkt mit „Ich habe kein Tattoo“. Wow, ich habe es zuletzt vor 8 Monaten im Konzert gehört, und es hat mich fast vom Sitz geblasen. Das Lied hat ja dermaßen an Wumms dazugewonnen in der Zeit…
Ansonsten übernehme ich jetzt aus der 2. Hälfte überhaupt keine Garantien mehr für irgendeine Reihenfolge, hier habe ich einfach nur noch gefeiert…
Ziemlich bald kam auf jeden Fall „Verboten“.
Spoiler:
Dän verlor dann noch ein paar erklärende Worte zum Bekleidungskonzept. Björn hatte es entworfen und die Devise ausgegeben: „Schwarz, weiß und ein blauer Akzent“. Das hätten die Einzelnen dann sehr individuell umgesetzt… Bei diesen Worten posierte Nils im Hintergrund und streichelte liebevoll seine Palliettenweste…
Zwischenzeitig legte sich Björn ein Kosmetiktuch einfach auf den Kopf und setzte den Hut darauf…
Bedingungslos – hach, wie schööööön….
Perfekt
Wo der Pfeffer wächst
Der perfekte Mann
Viel zu verliebt
Spoiler:
hierzu erzählte Dän, er würde in die Kreativblöcke ja immer ein paar Texte mitbringen, wo sich die Kollegen dann welche raussuchen und vertonen würden. Das wäre immer total spannend, weil man nicht wüsste, was am Ende bei rauskommen würde, außer bei Ingo, da wäre es klar, das würde immer Dancefloor…
Ladislav (hieß der so?) – hier kam in der Ansage erst die ganz große Einleitungsrunde.
Spoiler:
Darüber, dass der Abend sehr 80erlastig war auf die 80er, in denen ja auch Björn geboren wurde, so von 81 – 89 (puh, schwere Geburt), aber auch andere wichtige Dinge passiert seien, z.B. Wiedervereinigung, Zusammenbruch des Ostblocks etc. auf jemanden, der genau darunter immer noch leiden würde…
Jetzt und hier
30 Millionen als letztes Lied des regulären Teils. Mochte ich auf CD nur bedingt, fand ich live aber richtig gut!
Zur Zugabe kamen die Jungs etwas verzögert, mussten sich wohl erst einen Eimer Wasser über den Kopf kippen oder so. Vom Feuchtigkeitszustand her wäre es vermutlich gar nicht aufgefallen. Sie hatten auch ein Handtuch dabei, und beim ersten Lied machten Björn und Clemens abwechselnd den Bademeister und ließen à la Saunaaufguss das Handtuch über ihren Köpfen kreisen.
Es gab:
Montagsallergie
Irgendetwas zweites – ähm – was war es doch gleich? Oder war es „Jetzt und hier“? Möglich…
Wir sind da – hier bekam Nils bei seinem langen Ton – keine Ahnung, wo er den Sauerstoff hergenommen hat, eigentlich gab es keinen mehr – kollektiv von seinen Kollegen Luft mit irgendwelchen Gegenständen zugefächelt…
Ja, und dann war ein tolles, erlebnisreiches, heißes Konzert zu Ende.
Und bis zum Nächsten habe ich vielleicht auch herausgefunden, wie man diesen verflixten Spoilern Titel verpasst und warum hier ständig sinnfreie Leerzeilen auftauchen...
Der Afterglow fand zum Abkühlen draußen statt und es wurde noch das Ständchen gesungen und danach gingen alle gargekocht nach Hause.
!!!! Cookie, geh bitte auf gaaanz viele Konzerte und berichte, ich merke jetzt schon den Bauchmuskelkater von so viel ungewohnter Zwerchfellaktivität am frühen Morgen! Herrlicher Tagesstart .
02.09.2019, 10:53 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.09.2019, 10:58 von cookie.)
So, jetzt habe ich gerade endlich die Berichte zum Testkonzert gelesen und schon ist mir aufgefallen, dass ich mich doch falsch erinnert habe.
3. Lied war dann wohl doch Heute ist mein Tag, und Sonnenschein kam später...
Glaube ich...
Auch ein paar Moderationen fand ich dort noch wieder, aber es war einfach zu viel Tolles, um sich an alles zu erinnern.
Rechthaben ist geil war auf jeden Fall nicht dabei.
Aber ich mochte die Aufforderung speziell an eventuell anwesende AFD-Wähler, sich doch bei der Misereor-Aktion zu beteiligen, weil dadurch ja schliesslich Fluchtursachen bekämpft würden
Cookie, mega wunderbar geil geschrieben, ich habe auch sehr gelacht und habe mitgeschwitzt, was hier auf Mallorca nicht so schwer fällt.
Super, danke für deinen tollen Bericht, der die Atmosphäre richtig gut rüber brachte.
(02.09.2019, 01:46)cookie schrieb: Zur Zugabe kamen die Jungs etwas verzögert, mussten sich wohl erst einen Eimer Wasser über den Kopf kippen oder so. Vom Feuchtigkeitszustand her wäre es vermutlich gar nicht aufgefallen. Sie hatten auch ein Handtuch dabei, und beim ersten Lied machten Björn und Clemens abwechselnd den Bademeister und ließen à la Saunaaufguss das Handtuch über ihren Köpfen kreisen.
Toller Bericht über ein tolles Konzert in weniger toller Location, ich hätte die Lieder ohne Hilfe nicht mehr zusammen bekommen.
Das Handtuch war übrigens das neue Tourshirt
Aber es war auch schön zu beobachten, wie insbesondere Ingo immer wieder die Nähe zur Nebelmaschine suchte, die wohl wenigstens für einen winzigen Lufthauch sorgte.
Ah - das Tourshirt! Das konnte ich von meinem Platz aus gar nicht erkennen!
Ja, bei der Nebelmaschine war ich mir über den Effekt nicht so ganz sicher, in der Dampfsauna fühlt es sich ja auch immer noch heißer an...
Das Ingo da die Nähe suchte, war mir gar nicht aufgefallen, klärt aber die Frage.
Ich hatte mich zwischendrin auch schon gefragt, ob es wohl eine Sprinkleranlage gibt...
Dän oder Clemens, weiß gerade nicht mehr, wies darauf hin, dass das nächste Konzert ja in der selben Halle im Februar stattfinden würde. Da könnte man dann ja die Heizung abstellen und die Fenster öffnen. Wenn man dann beide Konzerte zusammennimmt, stimmt es wieder...