15.09.2019, 21:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.09.2019, 22:38 von Ivonne.)
Vor dem Konzert:
Eine sehr gute Freundin kam gegen 16 Uhr, um auf die Kinder aufzupassen, weil ich diesmal mit meinem Mann zum Konzert fahren würde. Danke nochmal Heike für die Karten ! Pünktlich um 16.30 Uhr fuhren wir los und waren 18 Uhr in Marburg, wo wir uns beim Inder noch mit Andreas und dessen Freundin zum Essen trafen, war sehr lecker. Dann gingen wir zum Konzertort, trafen noch auf Fi2015 und ihre Mutter sowie auf Peanuts und Begleitung. Kurz vor 20 Uhr nahmen wir unsere Plätze ein und dann ging es auch schon los.
Das Konzert:
Das erste Lied war "Es macht Spaß, auch mal nett zu sein" und schon hier war zu merken, dass die Jungs extrem gut drauf waren, vor allem Dän wirkte extrem locker, die anderen ja sowieso . Dann folgte "Das Leben ist schön" und Däns Begrüßung des Publikums. Er erzählte, dass er sich nach der Renovierung des Hauses hier so gründlich verlaufen hatte, dass er einmal um das Gebäude herum musste, um wieder hineinzukommen. Die Tür zum Backstage funktioniert nur in eine Richtung, nämlich nach draußen, rein geht es woanders und während er das erzählte musste er mehrfach grinsen. Dann bedankte er sich bei allen, die die CD schon gekauft haben und ganz besonders bei denen, die das in der ersten Woche getan haben, denn so war das Album auf Platz neun eingestiegen und ist damit ein Top-Ten-Album!
Überleitung zu "Heute ist mein Tag" :
Er wies dann noch darauf hin, dass Björn, der immer am nächsten am Puls der Zeit ist, sie darauf hingewiesen hat, dass sich das Zuschauerverhalten in den letzten Jahren verändert hat. Viele würden die Konzerte nur noch durchs Handy beobachten um es sich zu Hause in Ruhe anzuschauen. Die Konzerte sind dann aber schon so konzipiert, dass man sie vor Ort genießen kann. Für diese Aussage bekam er ordentlich Applaus. Er ergänzte, dass sie den Wunsch nach einem Erinnerungsfoto aber verstehen würden und so dürfen wir jetzt die Handys herausholen und bekommen 20 Sekunden Zeit, wo sie extra dafür posen würden, und mein Mann fotografierte sogar Diesmal war es tatsächlich kein gediegenes V, sondern eher eine Reihe und sie kuschelten auch wieder wunderschön miteinander . Als die Zeit rum war, fragte er noch, ob wir dieses Gefühl der Erleichterung darüber, dass wir das Foto schon haben, jetzt auch spüren würden? Wir wären doch jetzt von dieser Last befreit und das bedeutet, dass die Geräte jetzt bitte verschwinden. Der Titel des Albums bedeutet für sie als Akteure auch, dass sie die Stimmung, die gute Laune ja auch rüberbringen müssen, was manchal gar nicht so einfach ist, aber wir sollen ja schon mit dem Gefühl rausgehen, dass das Leben wirklich ganz schön ist. Um das transportieren zu können, haben sie ein Mantra, dass sie sich jeden morgen in ihren Hotelzimmern - ja die sind getrennt - vor dem Spiegel aufsagen würden. Das wäre in etwa so ähnlich wie der indianische Regentanz - und hat auch in etwa die selbe Wirkung - und
Nils legte los mit "Heute ist mein Tag". Er ist inzwischen so textsicher, dass er auch die Choreo anfängt, auszubauen, z.Bsp. spielt er an der entsprechenden Stelle Fußball. An der hohen Stelle ist mir diesmal aufgefallen, dass das nicht nur Ingo und Dän sind, sondern dass auch Clemens da mitsingt.
Überleitung zum 1. Cover:
Nach diesen drei bisher extrem positiven Liedern braucht bei uns jedoch keine Panik aufzukommen, es wird auch ernsthafter, so Dän. Es gibt genug Probleme weltweit und auch in Deutschland, ein paar größere und diverse kleine. Ein mittelgroßes Problem ist die Urbanisierung, also der Trend, dass immer mehr Leute vom Land in die Städte ziehen. Für die Dörfer ist das nicht gut, es steht vieles leer, die Infrastruktur fehlt, aber auch für die Städte ist das nicht gut, weil unter anderem die Mietpreise explodieren. Und auch sie sind daran nicht ganz unschuldig, schließlich wohnt Clemens in Bonn, was zwar nur gerade so eine Stadt ist, aber trotzdem, Björn in Berlin, Nils in Kiel, auch ganz klar eine Stadt und er selber ist bekanntermaßen nie aus Köln weggekommen. Einzig Ingo ist vor 2 Jahren aus Köln in die Eifel gezogen und hat sich dort ein Haus gekauft und sein Studio eingerichtet. Deshalb treffen sie sich da öfter zu Kreativblöcken, zu Aufnahmen und so weiter und kennen sich da eben inzwischen auch aus und wollen jetzt einmal Bilanz ziehen. Es folgte "You're in the Eifel now" und ich könnte mich bei dem Lied immer noch wegschmeißen vor Lachen! Herrlich wie Ingo keine Miene verzieht und alle ihm ihr Beileid bekunden!
Weiter ging es mit "Sonnenschein", lustig anzuschauen, wie Björn und Clemens da umeinander herum tänzeln und den Löffel Zucker darstellen. Dass bei Ingos Haus das Studio je nach Ansicht im Keller oder im Parterre liegt, je nachdem von welcher Seite man es betritt, scheint Dän nachhaltig beeinflusst zu haben, denn er ging erneut darauf ein. Er erklärte außerdem, dass bei manchen Liedern erst der Text da ist, bei anderen erst die Melodie, wie im folgenden Fall.
Überleitung zu "Du bist wieder hier" :
So hatte Clemens ein Klavierstück geschrieben, welches in Däns Ohren sehr beruhigende Harmonien aufwies. Er fragte, ob er einen Text dazu machen dürfe, und ihm war sofort klar, dass es ein Schlaflied werden würde. Er hat es vor über einem Jahr für jemanden geschrieben, der damals schwer an Depression erkrankt war und heute als geheilt gilt. Er hofft, dass es auch hier dem ein oder anderen helfen kann und
es folgte "Du bist wieder hier". Leider hat hier das schräg hinter mir sitzende Kind mitten ins Lied gequatscht, was ein ziemlich ungünstiger Moment war. Clemens übernahm für die nächste Ansage
Überleitung zum Medley:
und meinte, dass die achtziger Jahre ein komisches Jahrzehnt waren. Wenn er sich mit anderen darüber unterhält gibt es immer zwei Gruppen, die einen fanden sie echt super, die anderen konnten sie nicht leiden. Falco hat es wohl mal auf den Punkt gebracht: "Wer sich an die 80er erinnern kann, der hat sie nicht erlebt!" Jedenfalls wurden damals viele Sachen erfunden, wie die CD, Airbags, Pacman, Björn ist entstanden … und das sind alles Sachen, die das Leben ein klein wenig schöner machen. Aber auch das Beatboxen entstand damals und wenn wir hier Rhythmen hören, dann ist das alles live und nicht von der Technik irgendwie dazugemischt. Drei von ihnen betreiben das Beatboxen auf der Bühne, die anderen zwei nur in der Garderobe, aber zu dritt ist das auch schöner, als allein und deshalb wird Björn jetzt anfangen, Dän grätscht dann mit seiner Blutgrätsche rein und dann folgt er als Sahnehäubchen. Süß, wie er da immer ganz verschämt lächeln muss Die Präsentation war echt wieder großartig, was da für eine Abstimmung nötig ist um das sauber hinzukriegen ist schon toll. Nils und Ingo, die es sich wie üblich während dieser Darbietung im Hintergrund bequem gemacht hatten, kamen nun nach vorn und das Medley (Ingo mit "Sweet Dreams" von den Eurythmics, Clemens mit "Shout" von Tears for Fears, dann Nils und Dän mit "Easy Lover" von Phil Collins, schließlich Björn mit "Enjoy the silence" von Depeche Mode, dann Dän mit “Don’t you (forget about me)” von Simple Minds, dann nochmal Ingo mit "Loco in Acapulco" von The four Tops und schließlich nochmal Ingo mit "Sweet Dreams" und zum Abschluss alle nochmal mit "Shout") begann. Schade, dass der "Loco in Acapulco"-Teil so kurz ist, Ingo singt das so richtig überzeugend!
Wie bisher auch bekam das Medley tosenden Applaus bevor es mit "Wenn's nach mir ging" weiterging. Anschließend erklärte Dän, dass das beim Medley alles Hits der 80er waren,
Spoiler:
die einzigen, die sie gefunden haben
, und Clemens hat das Arrangement dazu geschrieben. Bevor jetzt nur noch zwei Titel vor der Pause folgen, möchte er gern noch etwas zu Misereor sagen und erzählte in gewohnter Manier vom Butterflies-Projekt, dass Nils und er vor einigen Jahren selbst besucht hatten. Er merkte auch an, dass sie im ersten Programm einige Sprüche gegen die AFD und deren Wähler dabei hatten und dass das vielleicht nicht optimal war. Es ist wohl besser, diese mit ins Boot zu holen und gerade sie zum Spenden aufzurufen, denn schließlich bekämpft Misereor mit den Einnahmen Fluchtursachen. Ich muss sagen, ich fand diese Ansage in der Form richtig klasse!
Überleitung zu "Schöne neue Welt" :
Ende der achtziger Jahre hatte man jedenfalls das Gefühl, dass die Erde ein besserer Ort werden würde, die Mauer war gefallen, der Kommunismus ging zu Ende, das Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion war vorbei und alle rückten etwas näher zusammen. Inzwischen zeigen sich jedoch gegenläufige Tendenzen und sie wollen da nicht - wie Lothar Matthäus einmal sagte- den Sand in den Kopf stecken.
Mit "Schöne neue Welt" wollen sie eine neue Utopie entwickeln. Björn meinte nach dem Lied, dass wir in der Pause viel zu tun haben: neue Getränke holen und alte wegbringen, zu Misereor gehen und gleich im Anschluss daran dann zum Merchandise-Stand.
Überleitung zu "30 Millionen" :
Schließlich steht in den Supermarktregalen schon wieder Gewürzspekulatius bereit. Die Alben sind sammelbar, d.h. wer das erste Album schon hat und heute das zweite kauft, hat schon die komplette Sammlung. "Kamerakind" Dän zeigt dann noch das Tour-Shirt und hinten steht extra fett gedruckt "Marburg" drauf. Wer übrigens keinen CD-Player mehr hat, so wie er selbst, sollte das Album trotzdem kaufen, denn zum einen macht sie sich super im Bücherregal wegen des Booklets, zum anderen gibt es einen Code für einen einmaligen Download des Albums, man schlägt also 2 Fliegen mit einer Klappe. "Warum verkaufen wir das Album dann eigentlich nicht für 32 Euro?" grübelte er, ergänzte dann aber flott, dass der Preis bei 16 Euro liegt. Viele scheinen ja zu glauben, dass das Leben mit viel Geld wesentlich schöner wäre, was sie auch glauben und deswegen haben sie im folgenden Lied mal lauter Synonyme gesammelt, wäre doch schön, wenn man für jeden Schein einen anderen Begriff hätte.
Es folgte "30 Millionen" und hatte ich in Nürnberg schon gedacht, wie toll sich das Lied gesteigert hat, so muss ich diesmal sagen, es ging noch besser! Das Battle war jetzt definitiv eins, volle Kanne durchgerockt! Abgesehen davon habe ich mich gefreut, nicht mit "Partykracher" in die nun folgende Pause entlassen zu werden!
Nach der Pause ging es weiter mit "Ich habe kein Tattoo" und Dän erklärte, das dies ein Lied vom ersten Album ist und somit ein Oldie. Außerdem wies er auf das modische Konzept hin.
Überleitung zu "Bedingungslos" :
In der ersten Hälfte hatten sie Anzüge an, die sie beim Herrenbestatter in Köln (hier Korrektur durch Björn, es war der Herrenausstatter) bezogen hatten, während sie für die zweite Hälfte allein shoppen durften, nur mit Björns Ansage, das Schwarz und Weiß die Grundfarben sein sollten, was auch geklappt hat, und mit einem blauen Akzent! Herrlich die vorwurfsvollen Blicke in Richtung von Nils schillernder Weste! Dann erklärte Dän, dass man versuchen sollte, in der Liebe keine Bedingungen zu stellen. Vor ein paar Jahren hatte er das große Glück, einmal mit Udo Jürgens an ein paar Texten arbeiten zu dürfen und dieser hat einige Sachen gesagt, die ihm sehr haften geblieben sind. Ein Satz war, dass wir Deutschen ein Problem haben mit zu viel Pathos in den Liedtexten.
Das nächste Lied ist also der Versuch, ein wenig Pathos mitzubringen und es folgte "Bedingungslos". Björn übernahm und meinte, dass es eigentlich nur möglich ist, andere bedingungslos zu lieben, wenn man sich selbst auch mag.
Überleitung zu "Erober deine Welt" :
Um das zu reflektieren nutzen viele die runden Geburtstage. Bis zum 30. Geburtstag sollte man einen Abschluss geschafft haben, was hie dreien nicht gelungen ist. Bis zum 40. sollte man möglichst 1 Haus und 2 Kinder haben und 3 Bäume gepflanzt, was hier auch nicht alle geschafft haben. Beim 50. Geburtstag sollte man froh sein, wenn man noch lebt.... In das aufkommende Gelächter meinte Björn "Ich weiß es ja nicht, bin noch weit weg davon!", woraufhin es natürlich noch mehr Gelächter gab.
Fazit kann eigentlich nur sein, dass man, gerade wenn man diesem Ideal nicht folgt, selber entscheiden muss, ob man mit seinem Weg zufrieden ist und sich selber mögen kann, worum es auch im folgenden Lied "Erober' deine Welt" geht. Anschließend folgte "Der perfekte Mann" und hier hatte Björn tatsächlich einen Texthänger, kam aber recht zügig wieder rein. Auf meine diesbezügliche Frage im AG meinte er nur trocken "Wann, wenn nicht bei dem Lied?!" Dän wies dann darauf hin, dass diese beiden Lieder von Clemens komponiert worden sind und Ingo bei "Erober' deine Welt" eine Body-Percussion hingelegt hätte.
Überleitung zum 2. Cover:
Daran merkt man, dass die Band aus zwei studierten Musikern besteht und aus dreien, die mal bei den Wise Guys waren. Dän sagte auch wieder, dass er es großartig findet, dass er sagen kann, dass er Fan seiner Kollegen ist, wer kann das schon behaupten? Für ihn waren die achtziger furchtbar und er weiß garnicht, warum die im Programm so häufig auftauchen. Das einzig gute war der Mauerfall, sonst würde Björn jetzt immer noch in Ostberlin eingemauert sein, aber sie würden ihm Pakete schicken. Es ist gut, dass es jetzt die Reisefreiheit gibt, aber auch die hat eine Kehrseite. Der Zusammenbruch der UdSSR hat auch Verlierer hinterlassen, zum Beispiel in Spanien und es folgte "Ladislav schon wieder". Da stand ich etwas auf dem Schlauch, was Ladislav denn jetzt mit Spanien zu tun hat, aber klar, es ging um Pedro.
Direkt danach folgte "Verboten" und anschließend fummelte Clemens wieder an seinem Nacken herum. Er meinte dann, dass würde aussehen, als ob er sich die Haare richten würde, aber nein, irgendetwas stimmt mit dem Kabel nicht.
Überleitung zu "Ich kann nicht klagen" :
Er hat heute einen Bad Cable Day! Und dann fuhr er fort, dass es so Tage gibt, wo der Kaffee scheiße schmeckt, der Schnürsenkel reißt, das eigene Selbstbild steil nach unten geht und er sich fragt, warum er nicht Koch geworden ist? Diesen Spruch haben nur die verstanden, die wissen, dass er das tatsächlich mal vorgehabt hat. Und dann muss er auch noch arbeiten an so einen Tag, aber wenn er dann auf der Bühne steht und in das schöne Publikum schaut … und dann dreht er sich um und sieht seine tollen Kollegen, von denen auch er ein Fan ist, bei dem Pool an Talenten … Dän ist nicht nur ein toller Sänger sondern schreibt auch großartige Texte, bei Ingo fällt es ihm schon schwer alles aufzuzählen was der kann: großartige Stimme, er produziert die CDs, dreht die Video-Clips und schneidet sie und alles sieht super aus, tja und von Björn lässt er sich zur Entspannung dann auch mal das Telefonbuch vorlesen und dann schaudert es ihn vor Wohlbehagen. Und Nils kann sowieso nicht klagen, denn er hat talentierte Kollegen.
Nach "Ich kann nicht klagen" ging Dän nochmal darauf ein, dass er, wenn sie sich zu den Blöcken in der Eifel treffen, er schon einige fertige Texte dabei hat.
Überleitung zu "Viel zu verliebt" :
Es gibt vier Komponisten und bei Nils ist das so, dass er sich einen Text nimmt und dann etwas dazu passendes komponiert, wie bei dem Lied eben diese lockere Reggae-Anleihe. Ingo dagegen geht da ganz anders vor. Egal worum es im Text geht, es wird eigentlich immer ein Dancefloor. Im nächsten Lied geht es eigentlich um ein total missglücktes erstes Date und was macht er? Dancefloor!
Wie immer hielt mich bei "Viel zu verliebt" nichts auf dem Stuhl, allerdings war ich damit, wie auch schon bei "Tattoo", die einzige (soweit ich sehen konnte). Bei "Wo der Pfeffer wächst" und "Perfekt" stand dann zumindest die linke Saalhälfte fast komplett. Dän bedankte sich wie gewohnt bei allen, die heute einen Job gemacht haben und auch er kann ziemlich lange reden ohne auch nur einmal Luft zu holen. Er wies darauf hin, dass es einen AG geben wird und das sie am 31.10. schon wieder in Marburg sein werden, allerdings erst 2020 und dann werden sie auch schon viele neue Songs dabei haben.
Überleitung zu "Partykracher" :
Allerdings fragen sie sich oft, wo es noch mit ihnen hingehen soll und sie träumen schon davon, noch mal an anderen Locations aufzutreten, in großen Bierzelten mit schwitzenden Körpern am Ballermann zum Beispiel. Das wird mit dem aktuellen Programm aber nicht möglich sein und
so bekommen wir jetzt schon mal einen Vorgeschmack auf das übernächste Programm mit "Partykracher". Als Zugaben gab es "Montagsallergie", bei der hörbar mitgesungen wurde, "Jetzt und hier" wo endlich fast der ganze Saal stand und dann - nach Däns Hinweis, wir mögen uns doch bitte in die Newsletter-Liste eintragen- "Wir sind da".
Nach dem Konzert:
Die 5 standen auf der Treppe im Vorraum und sangen "Love Yourself" und selbst da war der Klang richtig gut!. Dann verteilten sie sich und ich holte mir meine Unterschriften unter das Titelbild meines dritten Konzerttagebuchs und unter das Fotobuch. Clemens zeigte mir dann das Bild, wo er Nils' Spickzettel in der Hand hatte und meinte, dass hatte er schon wieder komplett vergessen gehabt ! Ingo war stimmlich etwas angeschlagen und daher etwas kürzer angebunden, und so sagte ich ihm nur, dass das Battle bei 30 Mio. jetzt endlich tatsächlich ein solches ist! Der Andrang war relativ hoch, so dass die Gespräche wirklich kurz ausfielen, aber es gibt ja noch öfter Gelegenheiten!
Ich hatte ihn ja mal deswegen gefragt und er meinte "Für den Hausgebrauch reichts." Und da es seinen Kindern zu schmecken scheint, würde ich denken, dass nichts gegen eine Bewirtung im Preglow spricht
Hallo Ivonne
Ein Super Bericht wieder von Dir,Dankeschön.
Ich fand das Konzert auch sowas von genial, war ja das Erste der neuen Tour.
Man hat den Jungs richtig angesehen das Sie viel Spass hatten.
Ich fand, besonders Dän war so richtig gut drauf. Jedenfalls hab ich ihn noch nicht so erlebt.
Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Konzert in Lüneburg.
Danke schonmal an Ivonne für den ausführlichen Bericht. Ein bisschen hab ich schon reingelesen und freue mich schon darauf mir den dann in Ruhe zur Gemüte zu führen. Andreas Eindrücke kann ich so unterschreiben, auch wenn es nicht mein erstes Konzert der neuen Tour war. Es war wieder klasse. Aber ein wenig ausführlicher, will ich euch dann jetzt leicht verspätet trotzdem noch erzählen. Es werden wahrscheinlich einige Doppelungen zu Ivonnes Bericht auftreten, aber das liegt ja in der Natur der Sache - es war schließlich das gleiche Konzert Vielleicht mag ja der ein oder andere den Bericht trotzdem noch lesen. Ich muss vorweg noch gestehen, dass ich bei der Liedreihenfolge ein bisschen bei Ivonne gespickt habe, da der Liedzettel schon weg war, als ich ihn mir nach dem Konzert abfotografieren wollte. So gut ist mein Gedächtnis dann doch nicht. Die Eindrücke sind jedoch meine eigenen und der Bericht war vor dem Spicken bereits fertig
Alte Bekannte in Marburg – 14.09.2019
Völlig unverhofft kam ich zu meinem 10. Alte Bekannte Konzert. Meine Mutter und ich waren zufälliger Weise in der Stadt und hatten, sobald wir das wussten, noch Karten gekauft. Vor dem Konzert lief ich noch ein bisschen durch Marburg und sah mir die schöne Altstadt an. Marburg ist wirklich sehr schön und auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn man sich da echt verlaufen kann. Das Erwin-Piscator-Haus habe ich dann aber trotzdem gefunden. Ich war allerdings relativ früh da, schon um 19:00, schließlich gab es Platzkarten und es war noch niemand zu sehen. Weder Fans, noch Plakate wiesen auf das Konzert hin, lediglich der Merchandise Stand im 1. Stock und die Autos auf dem Parkplatz hinter dem Haus zeigten mir, dass ich hier wohl richtig bin. Auch Zeichen eines Einlasses waren nicht zu sehen, die Türen waren jedoch offen und hinterher stellte sich heraus, dass die Karten erst an den Türen zum Saal kontrolliert wurden. Vor dem Konzert blieb noch Zeit sich mit Andreas, Ivonne, die beide in Begleitung da waren, nett zu unterhalten. Dann war es auch schon Zeit sich zu den Plätzen zu begeben. Vorher besuchte ich jedoch noch das stille Örtchen und wäre fast rückwärts wieder hinaus gestolpert. Beim Betreten des Ganges, der zu den Toiletten führte, erfolgte ein optischer Angriff auf meine armen Sehnerven. Dieser Gang war pink, wirklich seeehr pink und das großflächig. Da konnte man glatt beim Betreten die Orientierung verlieren. Wer auch immer das verschuldet hat, wünschte wohl keinen längeren Aufenthalt auf diesem Flur. Der Saal selbst war zum Glück weniger schrill. Jedoch fiel beim näheren Hinsehen auf, dass die Stühle unterschiedliche Farben hatten und dass die roten Stühle nicht ganz zu den pinken passten. Von den Stühlen mal abgesehen, war das Bild, dass sich bot jedoch vielversprechend: Der Saal war gut gefüllt und man hatte gleich den Eindruck, dass der Klang hier besonders gut sein könnte. So war es dann tatsächlich auch. Der Klang war voll und einfach nur schön, besonders bei den Balladen. Außerdem freute ich mich, dass die Basstöne über den Fußboden, als ein leichtes Vibrieren an den Fußsohlen zu spüren waren. Es war zwar nicht ganz der Bauchnabel, aber nah dran. Am Platz traf ich dann auch meine Mutter wieder. Unsere Plätze selbst waren ok, wobei ich dann doch lieber ein bisschen weiter vorne sitze, als in der 20. Reihe. Außerdem knackte mein Sitz unheilvoll, als ich mich bewegte und ließ sich fortan nicht mehr hochklappen. Erst am Ende des Konzertes bemerkte ich, dass lediglich eine Verriegelung eingerastet war.
Kurz nach acht ging endlich das Licht aus und die Alten Bekannten wurden mit freundlichem Applaus begrüßt, der sich bald in rhythmisches Mitklatschen verwandelte. Die Fünf betraten die Bühne, während Clemens bereits den Rhythmus von Es macht Spaß auch mal nett zu sein beatboxte. Das rhythmische Mitklatschen ließ jedoch rasch nach, sobald sie zu singen begannen und man lauschte aufmerksam dem Text.
Direkt im Anschluss ging es weiter mit Das Leben ist schön. Dieses Lied ist live einfach toll und ich mag es jedes Mal mehr. Besonders die faszinierende Lichtshow mit den schönen bunten Regenschirmen und auch die Choreografie machen es live zu einem echten Highlight.
Dann begrüßte Dän das Publikum. Er erzählte, dass das Erwin-Piscator Haus erst vor kurzem renoviert worden wäre und lästerte über das Farbkonzept des Gebäudes. Außerdem sei es sehr unübersichtlich und er hätte sich vor dem Konzert noch verlaufen, als er kurz raus wollte. Und zwar gäbe es da eine Tür, an der auch Backstage steht und die von innen auf geht, nur halt von außen nicht. Ingo sorgte für Gelächter im Publikum, in dem er so tat, als würde er verzweifelt an eine Tür trommeln, um wieder rein gelassen zu werden. Dän hätte dann außen um das Gebäude herum und vorne wieder rein gemusst. Auf das Gelächter aus dem Publikum meinte er, seine Kollegen hätten ihn schon vermisst!
Ansage HimT:
Wie immer gab es nun die Möglichkeit Fotos zu machen, bevor die mobilen Geräte bis zum Ende des Konzerts in der Tasche zu verschwinden hätten. Dän berichtete außerdem, dass das Programm das Leben ist schön hieße und sie dieses Gefühl ja irgendwie auf der Bühne rüberbringen müssten. Deshalb hätten sie verabredet im Hotelzimmer jeden Morgen eine mentale Übung durchzuführen und sich zu sagen: „Heute wird ein guter Tag!“ (Vorsichtshalber erwähnte er noch, dass sie natürlich alle ihr eigenes Zimmer hätten.) Das sei vom Prinzip her vergleichbar mit dem indianischen Regentanz und auch die Erfolgsaussichten wären ähnlich hoch.
Es folgte natürlich Heute ist mein Tag – irgendwie schön, das Lied.
Ansage und Cover1:
Im Anschluss erzählte Dän, dass ihnen auch klar wäre, dass das Leben nicht immer schön ist und dass es in der heutigen Zeit auch Dinge gibt, die Besorgniserregend sind – zum Beispiel die Landflucht. Sie seien als Band auch nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung: 80% von ihnen würden in der Stadt leben. Dän elaborierte er selbst würde in Köln leben und sei da auch nie raus gekommen. Clemens sei so ein Grenzfall, denn er lebe in Bonn, was ihm einen empörten Blick seines Bandkollegen einbrachte. Nils würde in Kiel leben, das sei auch eindeutig eine Stadt und Björn wohnt in Berlin, also der Stadt schlechthin. Lediglich Ingo sei diesem Trend entgegen getreten und von Köln in eine Gegend gezogen, die „Eifel“ heißt. Dort hätte er im Keller sein Studio, wo sie ihre Songs aufnehmen würden. So hätten sie die Eifel in den letzten zwei Jahren auch ein wenig Kennengelernt. Ihre Eindrücke wären im nächsten Song verarbeitet. Es folgte You’re in the Eifel now, das wieder für ausgelassenes Gelächter sorgte, allerdings nicht so sehr wie in BG. Da merkt man dann doch den größeren räumlichen Abstand. Diese Cover-Version finde ich einfach nur von vorne bis hinten gelungen. Das fängt schon damit an, wie Ingo stoisch, mit schulterbreiten Beinen vorne steht und mit starrem Blick seine Nebenstimme singt, während die anderen um ihn herumhampeln und ihn ärgern. Dann ist natürlich auch noch der Text genial. Nach dem Lied verbesserte Dän seine Aussage in Bezug auf Ingos Studio. Dieses würde gar nicht wirklich im Keller liegen, sondern das sei komplizierter. Und zwar könne man das Haus betreten, die Treppe runter in den Keller, ins Studio gehen und dann aus dem Studio ebenerdig wieder raus. Es kommt also drauf an, von wo man das Haus betritt, ob das Studio parterre oder im Keller ist. Später ergänzte er noch, vom Tal aus gesehen wäre es jedoch im 8. Stock.
Es folgte das Lied Sonnenschein, zu dem es nicht viel zu berichten gibt. Es groovte entspannt vor sich hin.
Ansage Du bist wieder hier:
Als nächstes Lied sagte Dän Du bist wieder hier an. Er erklärte, dass Clemens dieses Lied als Klavierstück geschrieben und ihnen in der Eifel vorgespielt hätte. Dän hätte dann gedacht, dass es doch ganz schön wäre, das Lied auch A Capella aufzuführen. Dafür wäre es natürlich gut, wenn es einen Text hätte. Also fragte er Clemens, ob er einen Text dazu schreiben dürfte. Er durfte. Bei dem ruhigen Klang des Liedes sei ihm sofort klar gewesen, dass das ein Schlaflied werden müsste. Deshalb würden sie das auch so früh im Programm singen. Er erklärte, dass das Lied ein sehr individuelles Schlaflied für einen Freund geworden sei. Dieser hätte zu der Zeit Depressionen gehabt und da Dän selbst auch schon Depressionen hatte und ungefähr wusste, wie es ihm geht, hat er diesen Text geschrieben. Dabei hätte er sich selbst ein bisschen beschwindeln müssen, als er das positive Ende schrieb, weil zu dem Zeitpunkt noch überhaupt nicht absehbar war, wie die Sache ausgeht. Inzwischen geht es seinem Freund aber wieder besser.
Du bist wieder hier gefällt mir an dieser Stelle im Konzert wesentlich besser. Es war schön ruhig im Saal, sodass das Lied richtig zur Geltung kam. Ich habe es teilweise mit geschlossenen Augen genossen – einfach total schön gesungen von den Fünfen. Zum ersten Mal fiel mir dieses Mal auch bewusst der Vollmond auf, der bei diesem Lied von einem der Schirme dargestellt wird.
Beatbox:
Dann kam die Beatboxvorführung, auf die ich mich schon gefreut hatte. Die Ansage übernahm wieder Clemens. Er erzählte von den vielen Sachen, die in den 80er Jahren entstanden wären, wie zum Beispiel Björn und Beatboxen, und das Leben schöner gemacht hätten. Er verwies kurz darauf, dass ihre Techniker kein Schlagzeug einspielen würden, sondern, dass das entweder von ihm, Björn oder Dän käme. Das würden sie jetzt mal gemeinsam vormachen. Mit dem Beatboxen wäre es nämlich wie mit so vielen Dingen: Das geht auch allein, macht zu dritt aber mehr Spaß. Um die Vorführung besser nachvollziehbar zu machen, erklärte er, dass Björn beginnen würde, Dän würde dann mit der Blutgrätsche elegant dazwischen fahren und er selbst käme hinterher quasi als Sahnehäubchen obendrauf.
Was soll man noch groß zu der Beatboxvorführung sagen als: Wow, einfach nur wow! Da klappt einem echt die Kinnlade hinunter. Für Lacher sorgt am Ende der schnell und synchron gesprochene Satz: „Bitte Brigitte, gibt mir Kartoffelpuffer!“ oder so ähnlich. Was auch immer sie uns damit sagen wollen Wobei der Satz, wenn man die Vokale nicht ausspricht auch ein bisschen nach Beatboxen klingt.
Während das Publikum noch lachte und jubelte ging es übergangslos weiter mit dem 80er Jahre Medley und das Klatschen passte sich rasch dem Rhythmus an. Das Medley war wieder einfach nur klasse! Bei der Stimmgewalt und Power die dahinter steckt glaubt man fast nicht, dass da wirklich keine Instrumente mitspielen. Immer wenn ich jetzt eines der Lieder höre, hab ich gleich die Version von den Alten Bekannten im Ohr. Einfach super arrangiert, ein gekonnter Wechsel zwischen Liedern und Hauptstimmen, das könnte ich immer und immer wieder hören. Schade, dass es das nicht auf CD oder Youtube gibt.
Details Medley:
Schön ist auch, wenn Björn bei Enjoy the silence auf dem Podest steht und die anderen um ihn herum schleichen. Oder wie er beim Übergang zu Loco in Acapulco mit perfektem Timing wieder runterhüpft.
Das Medley wurde vom Publikum begeistert aufgenommen und mitgefeiert.
In den lang anhaltenden Applaus hinein begannen die Alten Bekannten mit Wenn’s nach mir ging. Das Lied geht an der Stelle fast ein bisschen unter. Die Strophe über Donald Trump wurde trotzdem mit Begeisterung aufgenommen. Das Bild ist aber auch zu schön.
Danach erzählte Dän, dass das 80er Jahre Medley von Clemens arrangiert worden sei. Dieser bekam daraufhin völlig verdient nochmal begeisterten Applaus. Ein Medley hätte man übrigens früher Potpourri genannt, erklärte Dän den jüngeren Zuschauern.
Dann sagte er Schöne neue Welt an. Vielleicht freunde ich mich ja über die Choreografie doch noch mit dem Lied an. Ich war dieses Mal völlig fasziniert davon, wie überzeugend und gekonnt Dän den Luft-Kontrabass spielt.
Für mich viel zu früh nahte dann auch schon das letzte Lied vor der Pause. Bevor das Lied begann machte Dän allerdings erst nochmal Werbung für Misereor. Er erzählte, dass das Hilfswerk sehr gute Arbeit leisten würde, ohne bekehren zu wollen und das, obwohl Misereor eine katholische Organisation sei. Er dürfe das sagen, meinte er, er sei selbst katholisch. Außerdem erzählte Dän von seinem und Nils Besuch in Indien und von der Arbeit, die dort geleistet würde.
Ansage:
Er ging darauf ein, dass sie ja in letzter Zeit häufiger Scherze über AfD Wähler gemacht hätten. Sie hätten nun beschlossen auch diese Leute wieder mit ins Boot zu holen. Sollten sich AfD Wähler im Saal befinden wären natürlich auch diese dazu aufgefordert zu spenden! Schließlich wäre die Arbeit von Misereor in ihrem Sinne – es würden Fluchtursachen bekämpft.
Als letztes Lied vor der Pause gab es dann 30 Millionen. Dieses Lied hat sich wohl am stärksten weiterentwickelt seit Bergisch Gladbach. Nachdem es ja als eine Art Battle zwischen Ingo und Dän angekündigt war, war ich in BG ein bisschen von dem Lied enttäuscht. Aber inzwischen sind sie auf einem richtig guten Weg! Dieses Mal war ich jedenfalls einfach nur begeistert, wie cool das Lied im Laufe von 4 Wochen geworden ist. Besonders Dän geht viel mehr aus sich heraus und auch Ingo hat noch eine Schippe drauf gelegt. Als ich Dän im Afterglow darauf ansprach freute er sich und meinte, dass sie inzwischen einfach sicherer geworden sind. Und das merkt man auch wirklich. Mittlerweile nimmt man ihnen das Battle ab, auch wenn noch eine Steigerung möglich ist, die es sicherlich in den nächsten Wochen noch geben wird. Eine gute Idee war es auch das Publikum zum Mitklatschen zu animieren. Das wird noch richtig super, das Lied!
Über die Pause gibt es nicht viel zu berichten, außer, dass ich noch die ganze Zeit von 30 Millionen beeindruckt war.
Nach der Pause betraten die Alten Bekannten die Bühne erneut singend. Los ging es mit Ich habe keinTattoo. Das Lied hat mir schonmal besser gefallen, ich kann aber nicht sagen woran es lag. Vielleicht daran, dass Ingo ein bisschen Angeschlagen war. Er meinte im Afterglow er könne heute nicht so viel sprechen.
Weiter ging es mit Bedingungslos. Clemens darf das Lied wohl nicht mehr ansagen , jedenfalls übernahm die Ansage dieses Mal Dän.
Ansage Bedingungslos:
Zunächst stellte er jedoch noch das Farbkonzept der Bühnenkleidung vor: Schwarz und weiß, mit einem blauen Akzent. Vier vielsagende Blicke zu Nils Weste reichten, um im Publikum herzliches Gelächter auszulösen. Nils guckte dabei, als wolle er sagen: Was denn? Die Weste ist doch blau!
Dann berichtete Dän, dass sie das Glück gehabt hätten mal Udo Jürgens kennenzulernen und dass sie auch mal vorgehabt hätten ein Lied gemeinsam zu schreiben. Udo Jürgens hätte ihnen damals gesagt, dass die Deutschen sich nicht trauen würden Pathos in ihre Lieder zu bringen aus Angst vor Kitsch. Und kitschig sein wolle ja niemand. Das folgende Lied sei nun also ein Versuch Pathos einzubringen.
Bedingungslos war gewohnt schön und ich vergaß wieder über weite Teile alles um mich herum. Ingo bringt das einfach großartig rüber – und seine Stimme, hach. Schade war nur, dass zwei Damen vor mir der Meinung waren sich ausgerechnet jetzt austauschen zu müssen, wahrscheinlich weil es gerade so schön ruhig war…. Wer weiß. Mit geschlossenen Augen gelang es mir allerdings sie auszublenden und ich konnte das Lied trotzdem genießen. Lediglich die Pause zwischen Applaus und Liedende hätte länger sein können. Ich brauche da immer erst ein bisschen, um aus meiner Trance zu erwachen, bevor ich klatschen kann. Im Afterglow hab ich mich bei Ingo nochmal für dieses tolle Lied, das mir inzwischen sehr viel bedeutet, bedankt.
Ansage Erober deine Welt:
Björn sagte das nächste Lied an. Er philosophierte, dass man, um bedingungslose Liebe für andere zu empfinden auch sich selbst gern haben müsste. Das sei aber heutzutage gar nicht so leicht, weil es diese von der Gesellschaft vorgegebenen Meilensteine gebe, die man mit einem gewissen Alter erreicht haben müsste. Mit 30 müsste man einen Abschluss in der Tasche haben (das hätten übrigens nur zwei der fünf geschafft), mit 40 mindestens zwei Kinder und mit 50 könne man dann froh sein, dass man noch lebt. Auf die Empörung im Publikum hinsichtlich der letzten Aussage hin, verteidigte Björn sich mit den Worten: „Ich weiß es nicht. Ich bin da noch weit von weg.“
Dann erklärte er recht leidenschaftlich, dass es aber gar nicht schlimm wäre, wenn man merkt, das ist nichts für mich und dass man sich auch gern haben könne, wenn man einen anderen Weg einschlägt. „Hauptsache man geht seinen Weg!“ Und darum ginge es auch im folgenden Lied. Ich fand diese Ansage von Björn besonders gelungen und habe ihn später auch noch darauf angesprochen. Gerade nach dem Abi, habe ich mich eine Zeit lang sehr selbst gestresst, weil ich der Meinung war irgendwelche Ziele erreichen zu müssen, aber kein Ziel hatte. Inzwischen habe ich zwar immernoch kein klares Ziel, sehe die Sache, aber gelassener. Trotzdem tut es gut, ab und zu auch von Leuten außerhalb der eigenen Familie zu hören, dass diese Meilensteine gar nicht so wichtig sind.
Es folgte Erober deine Welt – eines meiner absoluten Lieblingslieder, sowohl auf der CD als auch live. Der Text und die Melodie sind einfach total schön. Live ist das Highlight natürlich Ingos Meisterleistung in Sachen Körperkoordination.
Weiter ging es mit Der perfekte Mann. Die Hintergrund Choreografie ist einfach super. Toll, was Nils, Dän und Ingo da für eine Show abziehen mit dem synchronen Klatschen. Ich bin jedes Mal total abgelenkt. Kurz vor Ende des Liedes versang sich Björn im letzten Refrain. Er war irgendwie in der Zeile verrutscht, zerredete den Fehler aber gekonnt, wie man es von ihm kennt. „Jetzt hab ich den Text vergessen. Ach ist ja auch egal… Wisst ihr wie es weiter geht?“ Bei „der perfekte Mann…. Der perfekte Mann“ kam er dann pünktlich zur letzten Schlusspointe wieder rein.
Ansage und 2. Cover:
Dän sagte das nächste Lied an, nannte jedoch zuvor noch die Namen der beiden vorangegangenen Lieder und erklärte, dass diese von ihrer neuen CD seien. Sie hätten das vorher gar nicht nochmal erwähnt, aber bei Erober deine Welt hätte Ingo das Lied rhythmisch mit Bodypercussion unterstützt. Er erzählte, dass man merken würde, dass die Band sich aus zwei studierten Musikern und drei Leuten, die mal bei den Wise Guys waren zusammensetzt. Außerdem erklärte er, dass er Fan seiner eigenen Kollegen sei. Dann ging er auf den Mauerfall ein und dass dieser ja nicht nur in Deutschland Auswirkungen gehabt habe, sondern auch in anderen Ländern, von denen man das so gar nicht gedacht hätte. Diese Folgen seien allerdings nicht nur positiv.
Weiter ging es mit Ladislav. Das Lied wird wohl nie mein Lieblingslied werden, aber die Bläsersoli, die Ingo einbaute, waren großartig!
Nächstes Lied im Programm war Verboten. Hier war mir der Bass dieses Mal tatsächlich zu dröhnig eingestellt. Der Fußboden hat ordentlich gebebt und der Klang war fast schon unangenehm. Das war ein ticken zu viel.
Clemens übernahm die nächste Ansage und erzählte spontan, dass er sich heute immer so über den Kopf streichen würde. Man würde wahrscheinlich denken, dass er sich die Haare richtet, aber er hätte heute nur Probleme mit seinem Kabel. Er hätte sozusagen einen „bad cable day“!
Ansage Ich kann nicht klagen:
Es gäbe ja solche Tage, wo alles schief geht. Da bindet man sich die Schuhe und der Schnürsenkel reißt, danach geht man auf die Bühne und fühlt sich so beobachtet. Aber dann würde er seine Kollegen und das schöne Publikum sehen und sich denken: Ich kann eigentlich nicht klagen. Ihm ginge es wie Dän, auch er sei ein großer Fan seiner Kollegen, da wären einfach so viele Talente auf der Bühne versammelt. Dän könne so unglaublich gut texten, Ingo hätte so viele Talente, dass er schon zu zählen aufgehört habe: Er nimmt ihre Songs auf und produziert sie, macht die Videoblogs und Musikvideos und so weiter. Und Björn habe eine so tolle Stimme – Boah! (Schüttelt sich). „Es soll ja Fans geben, die sich von Björn auch das Telefonbuch vorlesen lassen würden“, erzählt Clemens weiter. Er hätte das ja auch schon gemacht, abends zum Einschlafen. Er hätte einfach Björn angerufen und ihn gefragt, ob er ihm das Telefonbuch vorlesen könnte. Björn hätte gesagt: Kein Problem. An dieser Stelle imitierte Clemens Björns bassige Art zu sprechen – er kann das auch ganz gut. Und Nils könne nun wirklich nicht klagen, schließlich hätte er so unglaublich talentierte Kollegen.
In das Gelächter des Publikums starteten sie mit Ich kann nicht klagen. Ich mag das Lied sehr, wenn Nils das singt hat man immer das Gefühl die Sonne geht auf. Aber irgendwie haben mir diesmal die Ballons gefehlt…
Nächstes Lied im Programm war Viel zu verliebt.
Ansage Viel zu verliebt:
Dän lästerte im Vorfeld wieder, dass Ingos Kompositionen, egal zu welchem Thema, immer Dancefloor Nummern wären. Im folgenden Song ginge es um ein eher trauriges Thema: Ein erstes Date, dass total blöd läuft. Ingo hätte sich im Kreativblog diesen Text genommen und – zack – eine Dancefloor Nummer daraus gemacht.
Dieses Lied rockt live einfach nur und gefällt mir deutlich besser als auf CD. Ingos Stimme kommt live einfach mehr zur Geltung. Außerdem bin ich immer noch von der Choreografie begeistert.
Dann gab es den Wise Guys Oldie Wo der Pfeffer wächst, der für viel Begeisterung im Publikum sorgte.
Im Anschluss kam Perfekt.
Und schon sagte Dän das letzte Lied im regulären Konzertteil an. Er bedankte sich bei allen Mitwirkenden und beim Publikum. Er lobte die tolle Stimmung. Sie hätten kürzlich ein Kirchenkonzert in Buer gehabt. In der Kirche sei es sehr dunkel gewesen und das Publikum so still, dass sie sich lange Zeit gefragt hätten, ob überhaupt jemand da ist. Sofort hatte ich das Bild im Kopf, wie Dän auf der Bühne steht, ins Dunkle guckt und leise „Hallo?“ ruft.
Ansage und Partykracher:
Das nächste Lied sei eine Art Vorgeschmack auf die Richtung, in die sie noch gehen wollten. Sie alle würden von einem Auftritt am Ballermann träumen. Und dann malte Dän die Zustände vor der Bühne in den schönsten Farben aus… Er sprach von schweißtriefenden, nackten Oberkörper und anderen unschönen Dingen, dass es einen schauderte. Die Rede war natürlich von Partykracher. Auf die Frage: „Wie gut seid ihr drauf auf einer Skala von 1-10?“ bekam Ingo tatsächlich einige Antworten. „Schön, dass ihr so gut drauf seid. Dann ist unser Job hier getan!“, erwiderte er und mit diesen Worten verließen die Alten Bekannten die Bühne.
Die erste Zugabe war Montagsallergie. Ingo brachte Nils zum Lachen, indem er ihm so lange den Kopf tätschelte, bis Nils sich nicht mehr beherrschen konnte. Dann gab es noch eine Kopfmassage oben drauf.
Es folgte Jetzt und hier, bei dem dann tatsächlich ein Großteil des Publikums stand.
Vor Wir sind da forderte Dän das Publikum auf, doch ruhig stehen zu bleiben, da wir im nächsten Lied zum Mitsingen aufgefordert wären. Daraufhin blieben auch alle brav stehen und sangen mit. Nils beeindruckte wieder mit seinem Ton über 20 Takte.
Und schon war das Konzert tatsächlich wieder viel zu schnell vorbei. Die Wartezeit, bis die Alten Bekannten aus dem Backstage Bereich kamen, überbrückten wir mit netten Gesprächen mit Ivonne und Andreas.
Im Afterglow gab es, auf der Treppe stehend, noch ein mit viel Gefühl gesungenes Love yourself. Dann verteilten die Fünf sich wieder im Foyer für Fotos und Autogramme. Im Laufe des Konzerts hatte Dän mehrfach um Feedback gebeten, also entschloss ich mich seiner Bitte nachzukommen.
Bald war es dann Zeit Abschied zu nehmen und sich auf den Weg zu machen. Es war wieder ein rundum schöner Abend. Für mein nächstes Konzert muss ich dann jetzt wohl tatsächlich bis Lüneburg warten - aber das ist ja zum Glück auch nicht mehr so lange hin