So, ich habe mich nun doch auch mal an den Konzertbericht von Limburg gemacht, zumindest bis zur Pause. Die zweite Hälfte hoffe ich, am Wochenende nachzuliefern. Ich habe versucht, mich an die Ansagen zu erinnern (habe in der Nacht noch Notizen gemacht) und beschränke mich fast ausschließlich darauf, weswegen ich jetzt mehr oder weniger den kompletten Bericht in den Spoiler verfrachte. Sollte mir noch was einfallen, was sich auf das Zusammenspiel der Jungs bezieht (das wird auf jeden Fall im zweiten Teil so sein), reiche ich das noch nach.
Das Konzert in Limburg war der Hammer, alle waren locker flockig drauf und Dän war auch stimmlich sehr gut.
Die Setlist war die zuletzt bekannte, aktuell gibt es noch keine anderen Lieder. Hier schließe ich mich Sally an (siehe Joki-Bericht): auf der einen Seite schade auf der anderen würde ich aber auch nicht entscheiden wollen, was dann dafür raus fliegt.
Spoiler:
Wie üblich, dankte Dän nach den ersten beiden Liedern für die freundliche Begrüßung und meinte, dass sie nach vielen Jahren des Wartens, Hoffens, Bangens, Entbehrens, sich Sehnens (oder so ähnlich) endlich wieder in Limburg wären. Dann sagte er etwas in der Art, dass sich ja leider viele immer noch nicht raustrauen wegen Corona oder es einfach verlernt haben, dass es Konzerte gibt. Er lobte uns noch, dass wir wirklich sehr viele wären im Vergleich, was sie sonst im Moment so in anderen Städten erleben. Im Verhältnis zur Halle und zur Stadtgröße wäre heute quasi ausverkauft.
Das kann ich nur bestätigen, denn am Merchandise-Stand war, zumindest in der Pause schon einiges los und auch mein Blick durch die Halle zeigte viele besetzte Stühle.
Dann sagte er noch etwas zum Thema „Ehrlichkeit“, das sich irgendwie auch durch das ganze Programm zog. Er bezog sich darauf, dass das Programm ja „Bunte Socken“ heißt und sie auch wirklich bunte Socken anhaben. Und außerdem ist alles live, inklusive Schlagzeugsound, live und a-cappella. Außerdem sind sie auch ehrlich, was die personelle Besetzung der Band angeht. Manche würden vielleicht denken, dass der Nils so jung und frisch aussieht was aber einfach daran liegt, dass das gar nicht der Nils ist, sondern Friedemann. Und Friedemann ist wirklich so jung wie er aussieht, er macht Alte Bekannte zu einem Zwei-Generationen-Projekt und sie haben ihn extra aufgefordert, sich dieses Bärtchen stehen zu lassen. Dann sagte er noch ein paar einleitende Worte zum nächsten Lied und dann folgte „Du hast mich in dich verliebt“. Danach stellte er Friedemann noch ordentlich vor: The Voice Halbfinale – das erwachsene. Für’s Finale hat es nicht gereicht, deshalb ist er perfekt für Alte Bekannte.
Däns „Es macht Spaß auch mal nett zu sein“ machte auch richtig Spaß, wie schon gesagt, er war stimmlich gut drauf und das Publikum ging gut mit. Dann ging er wieder auf das Thema „Ehrlichkeit“ ein und meinte, dass in dem Song ja ein logischer Fehler sei, schließlich heißt es ja „…und das Beste ist, es kostet nichts“, dabei kommt ja in dem Lied die eine Strophe, in der die Dame an der Raststätte die 70 Cent bezahlt und in diesem Moment, ist das natürlich nicht kostenlos gewesen. Da hätte er beim Texten schlampig gearbeitet.
„Ode an die Schnarchnasen“ kam auch super an, viele mussten über den Text schmunzeln.
Dann folgte Clemens Ansage zu „Solange ich noch was fühle“: Das übliche zum Zeit haben und Kochen und glatter Petersilie… Und eigentlich ist er ja eher so der „Das-Glas-ist-halb-voll“-Typ“ aber einmal ist es ihm wohl passiert, dass er sich so ein bisschen den Finger gebügelt hat und da dachte er erst „verdammt, das Glas ist halb leer“ aber dann hat er sich ja erinnert, dass er ein „Das-Glas-ist-halb-voll“-Typ ist und er dachte sich, dass es mit den körperlichen Schmerzen wie mit den emotionalen ist, dass es besser ist, irgendetwas zu fühlen, als gar nichts.
Danach folgte „Billig Jeans“ und Ingos schauspielerische Darbietung war wieder unübertroffen. Und er bekam zu Recht tosenden, langanhaltenden Applaus.
Dann erzählte Björn bei seiner Ansage zu Powerfrau, dass sie ja vor Corona und auch jetzt immer mal wieder gefragt werden, was sie eigentlich hauptberuflich machen und seine erste Reaktion ist dann oft „waren wir so schlecht?“ und die zweite ist dann aber oft Unverständnis, schließlich sind sie ja ca. 120 Tage im Jahr unterwegs, was sollen sie denn sonst noch machen? Dann folgte die Überleitung zu der Zeit, dass er während Corona ja hauptberuflich Papa gewesen ist und die übliche Ansage zum Lied, dass er mit einem derartigen Selbstwertgefühl den Text gelernt hätte. Dän sagte danach, dass er ja von Friedemann darauf hingewiesen worden sei, dass viele Lieder, die er früher für die Wise Guys getextet hat, nicht mehr zeitgemäß sind. Die Hälfte seiner Songs sei quasi der Winnetou unter den deutschsprachigen Texten. Aber man müsse das ja auch ein bisschen im zeitlichen Kontext sehen. z.B. käme im zweiten Teil noch ein Song, der entstanden ist, als es im Sommer sehr oft nass und kalt war in Köln, also in einer Zeit, in der man sich einen trockenen und heißen Sommer gewünscht hat.
Dann kündigte er die Pause an, wies auf den Merchandise- Stand hin, Ingo brachte den Beutel mit den CDs und dem Tour-Shirt, zu dem Dän sagte, dass auf der Rückseite die ganzen Konzertdaten stehen würden, die ausgefallen sind und erwähnte den praktischen, nachhaltigen Beutel, in den man alle Sachen packen könnte wenn man keine Hand frei hat für die ganzen Sachen, die man gekauft hat. Auf den Misereor-Stand und dessen Wichtigkeit ging er auch ein und zählte ein paar Dinge auf, wofür sich Miseror einsetzt. Danach folgte noch die übliche Ansage zu „Nicht mein Zirkus“.
09.09.2022, 10:16 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.09.2022, 10:17 von Wise Teddy.)
Oooh, Lucky, so ein schöner Bericht! - Danke schonmal für den ersten Teil!
Dass Björn von einigen Fragen berichtet, was sie hauptberuflich machen, darüber bin ich auch erstaunt! - Naja, die können nur von Leuten kommen, die sich offenbar überhaupt nicht über die Band informiert haben.
I enjoyed your concert report Part 1 very much! I am sad the seats are not being filled at most concerts, although the one in Limburg may have been better attended than some others. Is this part of a pattern of people staying away from concerts in general or do you think it is specific to the Alte Bekannte? To be honest, I have not attended any concerts indoors since the pandemic. However, if I am able to make the trip to Germany (to visit daughter and family in Rodenbach) in late October, I will make an EXCEPTION to attend the AB concerts in Kaiserslautern and Mannheim.
I am glad you thought Dan was in good voice and good spirits at the concert. Five healthy AB members would be so nice.
I am looking forward to your Part 2 report.
Auf Deutsch
Dein Konzertbericht Teil 1 hat mir sehr gut gefallen! Ich finde es schade, dass die Plätze bei den meisten Konzerten nicht gefüllt sind, obwohl das in Limburg vielleicht besser besucht war als einige andere. Ist das Teil eines Musters, dass die Leute generell den Konzerten fernbleiben, oder denkst du, es ist spezifisch für die Alte Bekannte? Um ehrlich zu sein, habe ich seit der Pandemie kein einziges Konzert mehr in einer Halle besucht. Wenn ich jedoch Ende Oktober nach Deutschland reisen kann (um meine Tochter und Familie in Rodenbach zu besuchen), werde ich ausnahmsweise die AB-Konzerte in Kaiserslautern und Mannheim besuchen.
Es freut mich, dass du der Meinung bist, dass Dan bei dem Konzert eine gute Stimme und gute Laune hatte. Fünf gesunde AB-Mitglieder wären so schön.
Ich freue mich schon auf deinen Bericht zu Teil 2.
10.09.2022, 14:06 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.09.2022, 14:07 von Sally.)
Das Problem haben alle Künstler, die nicht gerade ganze Stadien ausverkaufen .
Das ist definitiv kein Einzel-Problem der AB!
Allerdings haben sie schon das Problem, dass nach gerade mal zweijährigem Bandbestehen eine Pandemie ausgebrochen ist. Und sie danach immer wieder heftig zurückgeworfen wurden. Da ist es schwierig, sich eine dauerhafte, feste Fanbase zu ersingen, die eben trotz Pandemie und lang- und kurzfristigen Konzertabsagen immer wieder kommt.
Ich habe gerade interessenshalber mal geguckt, auch die anderen A-Cappella-Bands haben ihre Probleme, die Hallen voll zu bekommen - selbst Basta, die grundsätzlich auch eher kliene Locations wählen und gerade nach über zwanzigjährigem Bestehen (und Fan-Sammelns) ihre Abschiedstour machen. Maybebop hat eine richtig große Fangemeinde, es gibt sie ja auch schon einige Jahre, aber auch da ist es kein Problem, an Karten zu kommen.
Ich habe mich zuletzt gefragt, wie es wohl wäre, wenn die WGs diese Pandemie erlebt hätten, ob sie jetzt ähnliche Probleme hätten . Da war die Fangemeinde ja riesig. Und irgendwie frage ich mich immer, warum so wenige mit zu den AB gewechselt sind, wenn ich doch grundsätzlich a-cappella mag, bin ich doch bei denen bestens aufgehoben .
Aber es ist wie es ist. Und was ich grundsätzlich erlebe aktuell ist, dass die, die da sind, mega Stimmung machen und es deshalb (trotzdem) allen Beteiligten (hoffentlich) richtig viel Spaß macht !
So. hier die zweite Hälfte, die teilweise wirklich seeeehr amüsant war.
Ich spoilere wieder einfachhalber den kommpletten Bericht, ich hoffe ihr habt viel Spaß dabei.
Spoiler:
Nach „Erober deine Welt“, bei dem ich bis heute vergeblich versucht habe, die Body Percussion von Ingo nachzuvollziehen, begrüßte uns Dän zur zweiten Hälfte. Er erklärte, dass sie alle unterschiedliche Erfahrung mit dem Vater Sein hätten, die Moderation war ähnlich, der bekannten: Friedmann hätte aus Altersgründen keine Kinder, Ingo möchte keine, was er nicht nur respektiert, sondern auch nach Kräften unterstützt, indem er ihn jeden Tag daran erinnert. Er und Clemens haben jeweils zwei Buben, die aber schon unheimlich alt und groß sind. Deswegen ist das, was Björn im Moment so erlebt für sie mit sentimentalen Erinnerungen verbunden… Es folgte „Kleiner Terrorist“, der zu vielen Lachern und Zustimmung im Publikum führte, so dass sogar Clemens beim Singen lachen musste. Sein Solo war wieder grandios, er legte einen extrem langen tiefen Brummton ein. Das Publikum applaudierte nach dem Lied echt sehr, sehr lange. Dann kam wieder Friedemanns bekannte Ansage zu „Nenn mir einen guten Grund“, dass er den Song nicht nur deshalb singt, weil er als einziger noch aufspringen kann, sondern da er mit seiner Freundin zusammengezogen ist, sie Frühaufsteherin ist und er eben Musiker usw. Er redete sich wieder ein bisschen um Kopf und Kragen. Drollig war, dass er dieses Mal noch meinte, dass sie wirklich eine Traumfrau ist aber dass es nochmal besser ist, wenn man sie wach erlebt als nur davon träumt. Ingo saß nur Kopf schüttelnd und grinsend auf der Sessellehne und auch Björn musste sich das Lachen verkneifen. Die Mikros für „Der perfekte Mann“ wurden geholt, Björn stellte Däns für ihn ein und nach dem langen Intro fing Björn an zu singen – aber nicht lange. Dann meinte er plötzlich, er hätte die zweite Strophe gesungen, die anderen machten unbeirrt weiter und nach dem Klatschen stieg Björn wieder ein, dann brach er wieder ab mit einen „ne, passt nicht“. Daraufhin hörten die anderen dann doch auf zu singen und Björn meinte irgendwas in der Art, dass das jetzt zwei Mal die erste Strophe war aber jeweils mit einem anderen Teil der umgedrehten zweiten Strophe. Er ist jetzt in einer völlig ahnungslosen Schleife für uns nicht nachzuvollziehen, weil die Reime gestimmt haben. Dann versuchte er sich den Text vorzusagen, Clemens wollte behilflich sein, was aber mit einem „versuch mich doch nicht, durcheinanderzubringen“ beantwortet wurde. Also, man müsste sich da ja die Geschichte vorstellen, aber irgendwie fällt ihm dazu jetzt gerade gar nichts ein und er fragte, ob sie nicht vielleicht einfach mit dem Refrain weitermachen wollen, weil worum es geht, wäre ja klar. Dann verschwand Ingo plötzlich und Björn fragte irritiert, was er denn mache, ob er jetzt was trinkt. Tatsächlich dauerte es einen Moment und Ingo kam dann mit dem Tablet zurück, auf dem sonst die Setlist steht und die Akkorde eingespielt werden. Und er hielt Björn den Text unter die Nase. Er las ihn sich halblaut durch und meinte, er hat das Lied bestimmt 200 Mal gesungen aber, na ja und er behält das I-Pad am besten einfach da. Da Björn das Tablet hatte kam Ingo dann mit so einem kleinen Minikeyboard, das er auf der Schulter hatte und spielte den Akkord an. Björn hat dann beim Singen den Text abgelesen und zwischendurch ein „Achtung blättern“ eingeworfen. Beim Refrain hat er das Tablet dann aber weggelegt. Kleine Textänderung am Ende war dann noch „Der perfekte Mann, der sich keine Texte merken kann“. Björn meinte im AG, dass er da irgendwie einen Text-Blackout gehabt hätte aber dass man dazu dann stehen müsse und Clemens meinte, dass Björn sich überhaupt nicht versungen hätte. Däns Ansage zu „Eifel“ folgte, u.a. sagte er, dass ja auf jeden Fall das Leben auf dem Land im Vergleich zur Großstadt sehr anders ist. Die einen sagen, in der Eifel wäre es wunderschön und biete nur Vorteile, die anderen sagen, es hätte nur ganz heftige Nachteile und in ihrem Fall wäre es so, dass „die einen“ der Ingo sei und „die anderen“ der Rest. Auch hier hatte ich den Eindruck, dass ein Großteil des Publikums das Lied zum ersten Mal hörte. Jedenfalls wurde viel gelacht. Und es wurde auch lauthals mitgesungen. Dann folgte „Perfekt“ und viele standen auf, obwohl ich mir da eigentlich noch viel mehr wünschen würde, das Lied ist doch so mitreißend. Beim folgenden „Jetzt ist Sommer“ sind dann doch deutlich mehr Leute aufgesprungen. Clemens meinte dann, dass es unheimlichen Spaß machen würde, überhaupt endlich wieder auf der Bühne zu stehen aber vor so einem Publikum ganz besonders. Und er merkt immer, wie sehr er das doch bei den Onlinekonzerten vermisst hat, wenn er gefragt habt „Habt ihr Spaß?“ und dann - schweigen. Die Ansage zum 80er-Medley enthielt für mich nichts neues, außer dass Clemens meinte, dass sie ja jung gewesen wären zur Zeit der Kuba-Krise. Das mit dem Höckerchen, das während des Liedes von Björn und Ingo nach vorne getragen wurde, war auch hier in Limburg. Das hatte allerdings nichts mit der Größe der Bühne zu tun, denn die war wirklich groß genug. Vielleicht machen sie es jetzt einfach so. Ich finde, es fügt sich sehr gut ein, so währenddessen. Bei „Sing mal wieder“ hatte ich dieses Mal Glück und die Stimmlage war nicht ganz so hoch, so dass ich mal ganz gut mitsingen konnte. Dän dankte noch allen im Saal und denen, die das Konzert möglich gemacht haben. Uns dankte er fürs Kommen und meinte noch, dass es komplizierte Zeiten sind und die wohl auch in Zukunft nicht leichter werden für Künstler, wenn man nicht gerade „Coldplay“ heißt. Dann holte er noch einen Zettel heraus mit Terminen in der Nähe und meinte, dass er kurioserweise in seiner Hosentasche einen 10-Euro-Schein gefunden hätte und sich überhaupt nicht erklären könne, wo der denn hergekommen wäre. Das ist ihm in 25 Jahren auf der Bühne noch nie passiert, weil er sich in 25 Jahren auf der Bühne auch noch nie was gekauft hätte. Manchmal machen sie aber so nette kleine Aufmerksamkeiten untereinander. Jedenfalls hätte sich der Abend deshalb für ihn nicht nur emotional, sondern auch finanziell gelohnt. Dann meinte er noch etwas zur Rheingoldhalle in Mainz, das ich aber nicht mehr alles zusammen bekomme, aber jedenfalls findet er die Halle wohl nicht so toll und er bat, dass doch auch einige von uns kommen, damit sie da nicht ganz alleine wären. Es folgten noch Tattoo und die bekannten Zugaben. Beim Selfie sagte er noch, dass sie ja ein bisschen Social Media Arbeit betreiben müssten, damit die Leute auch sehen, wie toll sie sind. Und ein Foto hier wirkt auf jeden Fall so im Vergleich zur Rheingoldhalle mit 30 Zuschauern.